Weinbau im eigenen Garten ist keine Hexerei
Ein Wein, der nicht nur zur Dekoration des Gartens dienen, sondern tatsächlich zu gutem Most und Wein vergoren werden soll, benötigt eine intensive Pflege. Das trifft sowohl auf den professionell angebauten Wein zu als auch auf den Wein des Hobby-Gärtners.
Wein ist anfällig gegen Krankheiten und bei einigen Schädlingen sehr beliebt. Das trifft jedoch nicht auf jede Sorte gleichermaßen zu. Daher sollte man schon bei der Auswahl der Weinstöcke darauf achten, eine robuste und unempfindliche Sorte zu finden.
Die Wahl der richtigen Rebsorte
Wer nicht gerade in einem der typischen Weinbaugebiete mit den entsprechenden klimatischen Bedingungen wohnt, sollte eine früh- bis mittelspät reifende Sorte wählen.
Zudem sind Sorten angeraten, die nicht so empfindlich gegen Pilzerkrankungen sind, wie die vielen bekannten Rebsorten der Profis. Diese müssten häufig mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden und genau das möchte man im eigenen Garten ja lieber vermeiden.
Typische Garten-Sorten sind Bianca, Glenora, Hecker, Himrod, eine Traube, die ein ausgeprägtes Himbeeraroma aufweist, die Königliche Esthertraube, Muscat bleu, Phönix oder Romulus.
Reben werden in Gartencentern, Baumärkten und von speziellen Versandgeschäften angeboten. Die besten Weinstöcke aber erhält man direkt beim Erzeuger und bekommt gleich noch den fachmännischen Rat dazu.
Standort im Garten
Wichtig ist, dass der Standort des Rebstocks nach Süden ausgerichtet ist. Nur so entwickeln die Trauben eine starke Süße. Ideal sind nach Süden zeigende Hauswände oder Spaliere, wie Pergolen, aber auch nach Süden ausgerichtete Mauern.
Weinstöcke gedeihen aber, sofern sie nicht sehr starkwüchsig sind, auch in Pflanzkübeln auf dem Balkon oder der Terrasse. Auch zum Beranken von Balkonbrüstungen kann der Wein verwendet werden.
Das Pflanzgefäß sollte ein Volumen von mindestens dreißig Litern haben. Zum Beranken eignet sich ein stabiles Bamsgitter, das in dem Kübel befestigt wird.
Bodenvorbereitung und Anpflanzung des Weins
Der Boden sollte durchlässig und eher körnig sein. Zwei bis drei Monate vor dem Pflanztermin muss man den Boden großzügig mit Stallmist oder Gartenkompost düngen, jedoch keinesfalls direkt bei der Bepflanzung, da das die Gefahr von Verbrennungen an den Wurzeln mit sich bringen würde.
Die beste Pflanzzeit für den Wein ist der späte Herbst. Wer aber in einer sehr kühlen Region wohnt, sollte zur Vermeidung von Frostschäden auf das Frühjahr ausweichen.
Die Pflanzlöcher für die Weinstöcke müssen ausreichend groß sein, damit die Wurzeln sich gut ausdehnen können. Der Pflanzabstand sollte 1,2 Meter betragen. Jeder Weinstock muss an einem etwa 1,5 Meter hohen Pfahl befestigt werden.
Soll der Wein an einem Spalier kultiviert werden, so stellt man die Pfähle im Abstand von zwei bis drei Metern auf. Über diese Pfosten werden Drähte in einer Höhe von fünfzig, achtzig und hundertzwanzig Zentimetern gespannt.
Pflege der Weinstöcke
Die Weinstöcke müssen regelmäßig gegossen und mit Gartenkompost oder Stallmist gedüngt werden, der als Mulch locker auf dem Boden aufgebracht wird. Durch das Mulchen verhindert man zudem den Wuchs von Wildkräutern im Umfeld der Weinstöcke.
Ernte der Weintrauben
Erntereif sind die Trauben, wenn sie einen guten Geschmack haben, die Beerenfarbe gut ausgeprägt und der Traubenstiel holzig ist. Nach der Ernte können die Trauben noch eine Zeit lang bis zur Weiterverarbeitung aufbewahrt werden. Dazu lagert man sie einzeln oder hängt sie an Drähten auf.