Der Gartenteich als natürliches Biotop
Wasser ist Leben, das gilt für einen Teich im Garten im besonderen Maße. Wenn dabei die Betonung auf Natürlichkeit liegt, mutiert die Wasserstelle für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten zur neuen Heimat.
Wer gerne grazile Insekten und heimische Amphibien in seinem Teich begrüßen möchte, sollte besser auf künstliche Springbrunnen und Goldfische verzichten.
Einen natürlichen Gartenteich anlegen
Ein Biotop hat idealerweise fünf Stunden am Tag direkten Sonneneinfall. Das reicht, damit sich das Wasser ausreichend erwärmen kann. Zuviel an Sonne begünstigt den Algenwuchs zu stark. Bäume in direkter Nähe stören mit ihren Wurzeln. Außerdem verschlechtert ihr abfallendes Laub im Teich die Wasserqualität.
Selbst wenn der Teich keine Fische beherbergen soll, muss die Frosttiefe von 80 cm unbedingt beachtet werden. Die Larven der Libellen befinden sich im Winter im Wasser unterhalb der Eisschicht. Eine zu geringe Wassertiefe würde sie einfrieren lassen.
Für ein Biotop eignet sich sowohl ein Kunststoffbecken als auch Teichfolie, die am besten auf einer 10 cm dicken Sandschicht ausgelegt wird. Mit Folie lässt sich ein Teich individueller gestalten.
Große Steine und dichte Uferbepflanzung kaschieren den Rand. Weiches Regenwasser bekommt allen Teichbewohnern erheblich besser als Leitungswasser. Wenn dazu noch die Möglichkeit besteht, dass es von einem Fallrohr abgeleitet sachte in den Teich tropft, wird das Teichwasser auf natürliche Weise mit Sauerstoff versetzt.
Bepflanzung des Gartenteichs
Die beliebteste Teichpflanze ist noch immer die Seerose. Mittlerweile gibt es jede Menge Sorten in verschiedenen Größen, die dem Ausmaß des Teiches entsprechen sollten. Selbst für Miniteiche in Kübeln bietet der Fachhandel passende Mini-Seerosen an.
Schwimmblattpflanzen sollten jedoch nur ein Drittel der Wasseroberfläche ausmachen, ansonsten erhalten die Unterwasserpflanzen, wie das Hornblatt und das Laichkraut, nicht mehr genug Sonnenlicht.
Schwimmpflanzen, wie der Froschbiss oder das Wasserlebermoos, müssen aus dem gleichen Grund von Zeit zu Zeit an einer zu starken Ausbreitung gehindert werden.
Gilbweiderich, Sumpfdotterblumen und Schwertlilien integrieren sich herrlich am Randbereich und bieten mit ihren bunten Blüten auflockernde Farbtupfer. Rohrkolben wachsen auch in etwas tieferem Gewässer.
Tiere rund um den natürlichen Gartenteich
Eine Wasserstelle zieht im Sommer wie ein Magnet Libellen an. Manche von ihnen erreichen eine Körperlänge von 10 cm. Sie alle legen gerne ihre Eier im Gartenteich ab. Die geschlüpften Larven halten sich je nach Art 2 Jahre oder länger im Wasser auf, bis sie sich zu den prächtigen Fluginsekten entwickeln.
Wasserläufer finden sich in der Regel am schnellsten in einem neu gestalteten Wasserparadies ein. Auf der Wasseroberfläche gehen sie ihrer räuberischen, Insekten fangenden Tätigkeit nach. Rückenschwimmer, eine Unterart der Wasserwanzen, bevorzugen naturbelassene Teiche. Mit etwas Glück erscheinen auch bald Gelbrandkäfer, Molche und Frösche.
Damit Bienen und Wespen einen Gartenteich als Trinkquelle benutzen, benötigen sie einen Landesteg. Ein Ast, der in leichter Schräge aus dem Wasser herausragt, eignet sich dazu prima. Wahrscheinlich stillen dort auch gerne die Singvögel ihren Durst. Eine flache Uferzone funktionieren sie mit Begeisterung zur Badeanstalt um.