Lässt sich während des Sommers die Grabpflege durch die bunte Blumenvielfalt in dieser Jahreszeit, relativ einfach gestalten, so erfordert sie im Herbst etwas mehr Aufmerksamkeit und nicht nur weil das Grab auf den bevorstehenden Winter vorbereitet werden muss. Traditionell findet auch der Totensonntag am letzten Sonntag vor dem Ersten Advent statt.
Der „Totensonntag“, so genannt weil er zum einen das Ende bezeichnet und zum anderen darauf, dass der Tod nicht das Ende bedeutet, hingewiesen wird.
Was ist also passender – gerade zum Totensonntag – die Gräber herbstlich in warmen Naturtönen zu schmücken, zeigen sie sich doch so von ihrer friedlichen und besinnlichen Seite. In den evangelischen Kirchen in Deutschland und der Schweiz ist der Ewigkeitssonntag oder Totensonntag ein Gedenktag für die Verstorbenen. Er ist der letzte Sonntag vor dem ersten Adventssonntag und damit der letzte Sonntag des Kirchenjahres.
Der “Totensonntag” ein Ehrentag für die Verstorbenen
Dieser letzte Sonntag im Kirchenjahr, ist übrigens in allen deutschen Bundesländern nachdrücklich geschützt und die Feiertagsgesetze der Bundesländer (abgesehen Hamburg) verfügen, dass an diesem Trauer- und Gedenktag besondere Einschränkungen gelten. Dazu gehören z.B. das Tanzverbot, sowie Verbote oder stundenweise Begrenzungen von Musikaufführungen oder Musik in Gaststätten.
Um dem Andenken an die Verstorbenen besonderen Ausdruck zu verleihen und die Toten zu ehren, gestalten viele Angehörige an diesem Tag die Gräber individuell. So werden beispielsweise gerne besondere Grablaternen auf den Gräbern aufgestellt. Diese gelten als Symbol für die Seele des Verstorbenen. Diese Grablichter gibt es als Dauerbrenner für mehrere Tage, oder für nur einige Stunden. Auch kleine Engelsfiguren oder andere Dekorationselemente wie Steine mit Sinnsprüchen werden auf die Gräber gelegt.
Grabgestaltung für die kühleren Tage
Viele Friedhofsgärtnereien und Floristen bieten ein reichhaltiges Angebot an Grabgestecken und dekorativen Trauersträußen, die sich für das Ausschmücken der Grabstellen eignen.Für diesen Grabschmuck stehen meist besonders haltbare Materialien wie Tannengrün, Moos oder auch Tannenzapfen, die herbstliche Akzente setzen, zur Verfügung.
Solange der Boden noch nicht gefroren ist, ist eine Bepflanzung der Grabstellen machbar. So werden im Herbst für eine saisonale Gestaltung der Grabstätten robuste Pflanzen, die kälteunempfindlich sind, verwendet. Beliebte Pflanzen sind Heidekraut Erika (Erica gracilis) und Besenheide (Calluna vulgaris) sowie andere Bodendecker.
Besonders gut für die Grabbepflanzung eignet sich die Besenheide, da sie winterhart ist. Zusammen mit Wacholder oder einer Schneebeere ergeben die Blüten der Besenheide im Farbton rosa oder violett zusammen mit den Grüntönen eine farbige Abwechslung.
Gestaltungsvorschläge für die Herbstbepflanzung
Für jede Jahreszeit gilt auch für den Herbst, nicht zu viele verschiedene Pflanzen, Formen und Farben zu wählen, da es dann zu unruhig aussieht. Lieber ein Zusammenspiel von niedrigen Bodendeckern mit etwas höher wachsenden blühenden Gräsern oder Heidepflanzen, um das Ganze harmonischer wirken zu lassen.
Um eine ansprechende Grabbepflanzung im November zu erhalten, entscheidet man sich am besten für Gehölze im Topf oder im Container, die bis zum ersten Frost gepflanzt werden können. Während man sich für den Winter vor allem für Koniferen entscheiden sollte.
“Erika” dankbar und sehr beliebt
Mit ihren dunkelroten, rosa oder weißen Blüten ist die Topfheide (Erica gracillis) der Liebling der herbstlichen Grabbepflanzung. Sie übersteht nicht nur die ersten Fröste unbeschadet sondern kann auch ohne Topf ab September in voller Blüte eingepflanzt werden (übrigens ist sie auch für die Schalenbepflanzung bestens geeignet.)
Topfheide ist bei ausreichender Wasserversorgung sehr pflegeleicht. Schneeheide oder Winterheide, die selbst bei Schnee von Dezember bis April blüht ist besonders kältefest.
Für die kältere Jahreszeit eignen sich beruhigte, gemäßigte Farben und eine gestufte Höhenverteilung, die auch unter einer Schneedecke zur Geltung kommt. Oder aber Sie versuchen interessante optische Effekte durch eine geschickte Gruppierung mehrerer Nadelgehölze zu erreichen. Säulenformen wie beispielsweise Eibe oder Wacholder eignen sich kombiniert mit Pyramidenformen wie Fichte und Tanne für eine Gruppenpflanzung, während in die Breite wachsende Arten, wie einige Scheinzypressen besser wirken wenn sie einzeln stehen.
Auch durch die Anordnung der Pflanzen in Kreuzform, zum Beispiel mit einem „Untergrund” aus immergrünen Teppichmispel und einem gepflanztem Kreuz aus rosafarbener Schneeheide (Erica carnea), kann man den besinnlichen Charakter dieser Jahreszeit hervorheben.
Als Abdeckung eignen sich in der kalten Jahreszeit vor allem Kombinationen von Zweigen der Weißtanne und Rotfichte sowie der exklusiven Nordmanntanne für neu angelegte Gräber oder Beete, bei denen keine Saisonpflanzen die Erde bedecken. Durch den Mix der verschiedenfarbigen Nadeln lassen sich diverse Muster legen. Ebenso gestalterisch lässt sich die heimische Art der Gemeinen Stechpalme (Ilex aquifolium) beispielsweise mit Zapfen oder Moos, getrockneten Blüten und Früchten oder roten oder gelben Disteln, abstimmen.
Fotogalerie Herbstgräber
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