Wurmerde – schwarzes Gold für Pflanzen selber herstellen – so geht es!
Hund, Katze, Maus – und nun auf “den Wurm” gekommen? Im Grunde trifft es das recht gut, denn meine erste Wurmfarm hält nun Einzug im Keller. Im vergangenen Jahr hatte ich im Außenbereich bereits einen Wurmkompost angelegt und das Ergebnis war beeindruckend: schwarze Erde, die für Pflanzen ein wahres Doping waren!
Daher lag es nahe, die angebotenen Wurmkomposter für den Innenbereich auszuprobieren. Preislich kann man handliche Wurmkomposter bereits ab 40 € erhalten, aber auch 100 € und mehr dafür ausgeben. Ich hatte mich für eine günstige Alternative aus Plastik für rund 50 € entschieden, mit 4 Kästen zur wechselnden Schichtung des Bioabfalles und einen Sockel, der die Flüssigkeit auffängt, um daraus den wertvollen “Wurmtee” (Düngeflüssigkeit) zu gewinnen.
Wie wird die Wurmkiste zu Beginn richtig angelegt?
Fakt ist: die Kompostwürmer benötigen es warm! Daher sollten sie bei Zimmertemperatur die benötigte Wohlfühltemperatur haben, um den Bioabfall optimal und schnell in die wertvolle Düngererde umwandeln zu können. Wie ihr Schritt für Schritt die Wurmkiste zu Beginn befüllt, ist hier nun erklärt:
- Kleines, geschreddertes Zeitungspapier (und Kartonagen) als erste Lage (ca. 3 bis 4 cm hoch) im Wurmkompost ist ideal. Da Würmer Trockenheit gar nicht schätzen, sollte das Papier angefeuchtet werden. Das Zeitungspapier sollte nur leicht getränkt sein, beim Ausdrücken jedoch kein Wasser verlieren.
- Gartenerde einfüllen: nun als Fundament Gartenerde auf das Zeitungspapier schichten. Das Zeitungspapier circa 2 bis 3 cm mit gewöhnlicher Gartenerde bedecken. Manche Wurmlieferanten liefern auch bereits ein fertiges Substrat mit, dies kann alternativ zur Gartenerde verwendet werden.
- Die erste Portion Bioabfall kann folgen! Nun Bioabfall wie Kaffeefilter, Schalen, Gemüsereste oder Obstabfälle kleingehackt mit der Gartenerde vermengen. Wer ein wenig Pferdemist beimengen kann, verwöhnt die Würmer noch zusätzlich, denn der Mist wird von den Würmern sehr geschätzt. Alles nochmals leicht befeuchten, so dass die Kompostwürmer ein feuchtes, warmes Klima später vorfinden.
- Nun folgen die Kompostwürmer. Meist handelt es sich um Eisenia foetida oder Eisenia hortensis, die im Wurmkompost eingesetzt werden und bei idealen Bedingungen die Menge ihres eigenen Körpergewichtes täglich (!) in reinen Wurmkompost umwandelt. Die Kompostwürmer werden auf das vorbereitete Bett aus Zeitungspapier, Erde und organischem Material gesetzt und verschwinden schnell im Inneren des Kompostes, da sie Licht und Erschütterung meiden.
Wieviele Kompostwürmer brauche ich für meine kleine Wurmfarm?
Wir haben rund 1000 Kompostwürmer für den Start eingesetzt, die es für ca. 28 € im Internet zu bestellen gab. Dies sollte laut unserer Recherche reichen, um die Wurmfarm mit 40 cm Breite und 40 cm Länge, und vier Kästen zur Wechselkompostierung zu erhalten.
Bei unserer Wurmbesetzung handelt es sich um Eisenia foetida und Eisenia hortensis, die gleich nach der Lieferung in den vorbereiteten Kompost eingesetzt werden sollten.
Bei einer optimalen Temperatur und einer Eingewöhnungsphase zersetzen die Kompostwürmer Obst-, und Gemüseabfälle, Papier (unbeschichtet, also bestmöglich nur Zeitungspapier), Haare, Kartons, angetrockneten Rasenschnitt, Blätter, Nudeln (ungewürzt) etc. zu hochwertigem Wurmhumus. Bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius stellen sie jedoch ihre Tätigkeit ein, daher unbedingt auf die richtige Temperatur achten!
Schon gewusst? Ein Regenwurm hat unglaubliche 5 Herzen und 6 Nieren, besitzt ein perfektes Nervensystem, hat jedoch keine Lungen und atmet ausschließlich durch die Haut!
Nun noch die Bilder – Schritt für Schritt zur Wurmkompostierung:
Zuerst wird die unterste Wurmkiste mit geschreddertem oder klein gerissenem Zeitungspapier gefüllt. Alternativ können auch Kartonagen und klein gerissene Toilettenpapierrollen verwendet werden.
Das Zeitungspapier muss nun befeuchtet werden, denn die Kompostwürmer schätzen eine feuchte Umgebung!
Im Lieferumfang war hier ein Erdsubstrat beinhaltet. Wer dies nicht hat, kann sich auch die zweite Lage aus ganz gewöhnlicher Gartenerde anlegen. Kein Problem!
Auf das Substrat folgt bei uns nun eine Mischung aus Gartenerde, abgelagertem Pferdemist und klein gehacktem Bioabfall – lauter Leckereien für die Kompostwürmer! Gut vermischt, so dass alles gleichmäßig feucht ist.
Nun kommen die wichtigen Arbeiter hinzu: unsere Kompostwürmer! Einfach oben auf das Kompostbett gegeben und da sie das Licht scheuen, sind sie innerhalb weniger Minuten im neuen Wurmhotel verschwunden und beginnen ihre Arbeit.
Nun wird der Deckel des Kompostes geschlossen, denn Würmer scheuen das Licht! Der Standort für den Wurmkompost sollte warm genug sein, denn am besten arbeiten Kompostwürmer bei einer Temperatur zwischen 10 und 30°C. Minusgrade vertragen sie gar nicht und auch keine heiße Rotte, daher wird der Wurmkompost bei uns seinen Platz im warmen Keller finden.
1 Kommentar
Hallo, in meiner Wurmbox (bzw. neben ihr) leben seit einiger Zeit ebenfalls Ungeziefer, sie sehen aus wie eine Art Motten, es sind aber keine Lebensmittelmotten. Ich habe keine Idee wie ich sie wieder loswerde – da die Box jetzt in den Keller gezogen ist, wäre es mir sehr recht, wenn die ungebetenen Gäste verschwinden würden. Hat jemand dazu eine Idee?