Biogarten

Schnecken im Garten – Tipps zur natürlichen Schneckenbekämpfung

Liebevoll hat man die Jungpflanzen gezogen und nach einigen Wochen ins Beet gepflanzt und nach einem feucht-regnerischen Tag findet man nur noch die Überreste der gehegten Pflanze wieder – welcher Hobbygärtner kennt diesen Alptraum nicht?

Der Übeltäter ist in den meisten Fällen die Garten-Wegschnecke und die Ackerschnecke. Ihr Lebensraum befindet sich überwiegend auf Wiesen und in Hecken, wobei sie tagsüber wenig aktiv ist, da die Wärme zur Austrocknung und somit zum sicheren Tod führen würde. Deshalb ist ihre aktive Phase vor allem nachts und an regnerischen Tagen einzuordnen.

Tatsächlich muss es nicht immer die Chemiekeule sein, die gegen die gefrässigen Tiere hilft. Auch naturverbundene Gärtner wissen sich mit einigen Mittelchen zu helfen, um die hungrigen Tiere im Zaum zu halten und ihren Garten vor Fraßschäden zu schützen.

Wer hätte das gewußt?

Alles begann vor etwas mehr als 20 Jahren. Damals, so vermuten die Schneckenexperten, wurden Eier der spanischen Wegschnecke in Gemüsekisten von der Iberischen Halbinsel nach Deutschland eingeschleppt.

Die meisten der rund 50 in Mitteleuropa heimischen Nacktschneckenarten haben es gar nicht auf Gemüse abgesehen, sondern ernähren sich zum Beispiel von abgestorbenen Pflanzenteilen.

Doch die spanische Wegschnecke ist ein Feinschmecker. Seit den 80er-Jahren hat sie sich in Deutschland rasant vermehrt und scheint inzwischen sogar einheimische Schneckenarten zu verdrängen. 200 bis 400 Eier legt eine Wegschnecke auf einmal.

Schnecke

Der biologische Weg: Natürliche Feinde beherbergen

Gerade für den Biogärtner ist es ratsam, auf chemische Substrate, die das biologische Gleichgewicht im Garten stören, zu verzichten. Die Natur bietet hierfür allerhand natürliche Feinde, die einen leckeren “Schneckenhappen” nicht verschmähen. Zu den natürlichen Feinden der Schnecken gehören Igel, Spitzmäuse, Maulwürfe, Eidechsen, Kröten, Frösche, Drosseln, Stare, Elstern und Möwen.

Allerdings gehören Nacktschnecken hierbei zu den geringer geschötzten Leckerbissen, da sie viel Schleim absondern und einige Arten bitter schmecken.

Bieten Sie natürlichen Feinden ein zu Hause!

Igel im Garten
Igel als natürliche Fressfeinde von Schnecken. Ein naturnaher Garten beherbergt Nützlinge, die Schnecken, Würmer und andere Schädlinge vertilgen.
  • Vögel beherbergen: pflanzen Sie dichte Hecken, die insbesondere während der Brutzeit nicht durch Schnittarbeiten gestört werden – am besten sind hierbei früchtetragende Gehölzearten, an denen die Vögel auch im Winter Futter finden; ebenso sind künstliche Nistkästen von Vorteil.
  • Igel ansiedeln: Kehren Sie im Herbst Laub unter die Sträucher. Dies sind ideale Lebensräume für Igel und Spitzmäuse, v.a. wenn man einen Haufen aus Ästen aufschüttet und mit Laub füllt.
  • Ein Biotop errichten: ein Feuchtbiotop schafft Lebensräume für Frösche, Kröten und Eidechsen, die wiederum zu den natürlichen Feinden der Schnecke gehören.

Hier noch weitere erfolgreiche biologische Methoden gegen Schnecken:

  • Eierschalen-Methode: Schnecken kriechen ungern über spitze oder trockene Sachen. Deshalb ganz einach leicht zerdrückte Eierschalen als Häufchen dicht um die Pflanze verteilen. Das ist gleichzeitig noch gut für den Boden, weil der Kalk beim Verrotten der Eier den Boden düngt.
  • Kaffee-Methode: Kaffeepulver oder Kaffeesatz ebenfalls als dichte Häufchen um die Pflanze verteilen. Ähnlich wie bei den Eierschalen kriechen auch hier die Schnecken nicht gerne drüber und es düngt gleichzeitig die Pflanze.
  • Asche-Methode: Grillasche vom letzten Grillfest einfach ganz dicht um die Pflanzen streuen. Selbes Prinzip wie bei den anderen beiden Methoden: Die Schnecken kriechen nicht gerne drüber und die Pflanze wird gedüngt.
  • Brett- oder Stein-Methode: Einfach ein Brett oder einen flachen Stein in das Beet legen. Nach dem nächsten Gießen oder Regenguss sammeln sich die Schnecken und anderes Getier unter dem Brett. Die lästigen Schnecken können so einfach abgesammelt und aus dem Beet entfernt werden.
  • Tannennadel-Methode: Ein weiterer Trick, der die Schnecken von den Pflanzen fern hält, ist, einfach ein paar Tannennadeln ganz dicht um die Pflanze zu verteilen. Die Schnecken kriechen nicht gerne auf trockenem und spitzem Untergrund und lassen die Pflanze so in Ruhe.

Schnecke

Ähnliche Themen

Die Eisheiligen im Garten

Tamara Reinisch

Hummeln im Garten ansiedeln

Gartenzeitung.com

Pflanzen gegen Mücken – diese Pflanzen helfen wirklich!

Gartenzeitung.com

Wie Sie Nützlingen beim Überwintern in Ihrem Garten helfen können

Tamara Reinisch

Die Blumenampel

Tamara Reinisch

Frische Luft im Garten und unterwegs genießen

Tamara Reinisch

1 Kommentar

Hinterlasse einen Kommentar. Mache mit und bereichere die Gartenzeitung.com!

Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus OK Weiterlesen