Das Zubereiten von Mahlzeiten im Freien macht Spaß und ist gleichzeitig eine willkommene Abwechslung zu Herd und Ofen. Damit die Verbindung zwischen Natur und Genuss zu einem positiven Erlebnis wird, braucht es allerdings einen sorgfältig ausgewählten Grillplatz. Wie sich die ideale Stelle im Garten finden lässt, wird nachfolgend geklärt.
Platzbedarf und persönliche Ansprüche
Bevor es an die Analyse der Grünfläche geht, sollten die persönlichen Vorlieben unter die Lupe genommen werden. Wird das authentische Grillen mit Holz oder Holzkohle bevorzugt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Realisierung eines Grillplatzes. Das Spektrum reicht vom klassischen Standgrill mit Kaminzugeffekt über Feuerschalen mit Grillfunktion bis hin zu Gartenkamin oder rustikaler Feuerstelle, die in den Boden eingelassen wird.
Auch Smoker für das authentische American Barbecue erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie sind mit zwei Kammern ausgestattet, einer Feuerkammer und einer Garkammer. Anders als bei gewöhnlichen Holzkohlegrills kommt das Grillgut nicht in direkten Kontakt mit der Hitze, sondern wird indirekt durch den heißen Rauch gegart, der von der tieferliegenden Feuerbox durch die Garkammer hindurch zieht und von dort aus zum Kamin geleitet wird.
Eine saubere Alternative, die auch sehr spontanes Grillen erlaubt, ist der Gasgrill. Hier sind typische Gasgrillstation mit fahrbarem Grillwagen eine Überlegung wert.
Moderne Geräte verfügen über mehrere Brenner, Stauraum und Seitentische zum Ablegen von Grillbesteck, Gewürzen, Getränken und ähnlichem. Auch Besteckhaken, Seitenbrenner, Warmhalterost und Rotisserie sind denkbare Optionen. Mit dieser Ausstattung mangelt es beim Grillen an nichts und es braucht lediglich genügend Fläche zum Platzieren. Nicht zu vergessen der Deckel von Gasgrillstationen, der indirektes Grillen erlaubt.
Eine saubere Alternative für das Grillen stellt der Gasgrill dar.
Welche Vorteile und Besonderheiten außerdem zu erwarten sind, kann im Vergleichsportal von Bild nachgelesen werden, wo sich diese Art Gasgrill im Test begutachten lässt. Sechs Grillgeräte namhafter Hersteller wurden im Rahmen eines Kaufratgebers gegenübergestellt.
Hinsichtlich der Einrichtung eines Grillplatzes sind Gasgrills deshalb vorteilhaft, weil sie nahezu rauchfrei sind und somit keine Nachbarn belästigen. Mit Hilfe einer hochwertigen Abdeckhaube können die Grills sogar im Winter draußen stehen bleiben, wobei die Gasflaschen selbstverständlich vor Frost zu schützen sind.
Wird kein selbst gebauter Grillplatz, sondern lediglich die Verwendung eines handelsüblichen Grills angestrebt, hält sich der Aufwand in Grenzen. Dennoch sollten einige Dinge beachtet werden, um Freude an der Nutzung zu haben:
- Stabilität: Der Grill sollte nur dort platziert werden, wo er wackelfrei und sicher steht.
- Freiraum: Der Griller benötigt genügend Fläche, um sich am Grill frei bewegen und uneingeschränkt hantieren zu können.
- Hitze: Abhängig von der Art des Grills entstehen Temperaturen von über 400 °C. Leistungsstarke Oberhitzegrills schaffen sogar 800 Grad Celsius. Damit diese Hitze keinen Schaden anrichtet, muss der Standort sorgfältig durchdacht sein. Brennbare Gegenstände wie Gartenmöbel, Vordächer oder auch Pflanzen, die Feuer fangen könnten, haben in der Nähe des Grills nichts verloren. Auch der Untergrund muss feuerfest sein.
- Funkenflug: Beim Verbrennen von Holz beziehungsweise Glühen von Holzkohle und Briketts ist Funkenflug keine Seltenheit. Im Gegenteil: Teilweise sind die Reaktionen heftig und Objekte in unmittelbarer Umgebung geraten schnell in Brand. Ausreichend Abstand zu textilen Oberflächen, Gehölzen und sonstigen Risikofaktoren ist daher ein Muss.
- Abstand zu den Grillgästen: Steht ein Grill direkt neben dem Essplatz, schmälert das den Aufenthalt im Garten nicht unwesentlich. Was bei Elektro- und Gasgrills weniger ein Problem darstellt, kann beim Holzkohlegrillen ziemlich unangenehm werden. Qualm, Funkenflug und die Hitze sind störend und gefährlich. Deshalb sollte der Grillplatz mit mehreren Metern Abstand zu Sitzgelegenheiten und sonstigen geselligen Stellen im Garten integriert werden. Zu weit entfernt, darf der Grillplatz jedoch auch nicht sein, um unnötig lange Laufwege zu meiden.
Wer weder mit Gas noch Kohle grillen möchte und sich ein Maximum an Sicherheit wünscht, greift auf Elektrogrills zurück. Da sie einen Stromanschluss erfordern und somit Steckdose und Kabel, ist die Reichweite begrenzt. Ohne Verlängerungskabel geht je nach Größe des Gartens und ausgewähltem Grillplatz nichts. E-Grills sind eher für Balkon und Terrasse empfehlenswert.
Lokale Vorschriften einbeziehen
Steht der Bau eines Grillplatzes an, müssen sich Grillliebhaber über lokale Baubestimmungen und individuelle Verordnungen informieren. Die Regelungen unterscheiden sich teilweise drastisch voneinander. Möglicherweise ist eine Baugenehmigung erforderlich, die unbedingt eingeholt werden sollte, bevor die Baumaßnahmen beginnen. Ansonsten ist es denkbar, dass die gesamte Konstruktion abgerissen werden muss.
Das zuständige Gemeindeamt gibt Auskunft. Eine Selbstverständlichkeit sollte sein, dass bei der Auswahl des Standorts zum Grillen das Wohl der Nachbarschaft einbezogen wird. Steht beispielsweise ein Kamingrill direkt am Zaun und die Nachbarn gegenüber werden auf ihrer Terrasse regelmäßig von Rauch eingehüllt, sind Konflikte vorprogrammiert.
Das Immissionsschutzgesetz in einigen Bundesländern verbietet Grillen im Freien, wenn Schlaf- und Wohnräume von Nachbarn von Rauch durchzogen werden.
Wind beeinflusst das Grillen immens
Ob mobiler Grill oder festinstallierter Grillplatz: Der Wind spielt bei der Standortwahl eine wichtige Rolle. Je nach Platz kann es passieren, dass der Qualm zum Beispiel direkt nach oben zum Balkon der Mitmieter oder ins Wohnzimmer der Nachbarn geweht wird. Gänzlich ausschließen lässt sich dieses Risiko zwar nicht, dennoch sollte der Einfluss von Wind nicht unterschätzt werden.
Trittsichere Wege ohne Stolperfallen
Der Weg vom Grill zum Essbereich muss möglichst eben, trittsicher und frei von jeglichen Stolperfallen sein. Bei einem Sturz mit heißem Grillgut, Messern oder Grillgabeln können die Verletzungen schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.
Bauanleitungen für Feuerstellen und Gartenkamin
Wie sich eine traditionelle runde Feuerstelle im Garten bauen lässt, zeigt das Heimwerker-Magazin Selber machen im Video:
Eine ergänzende Bauanleitung zum Grillkamin hat das DIY-Magazin online veröffentlicht. Darin wird Schritt für Schritt erklärt, wie eine solche Grillstation mit einem fertigen Bausatz entsteht. „Bausätze für Grillkamine bekommen Sie in jedem Baumarkt. Die Konstruktion und das Material sind in fast allen Fällen gleich, in der Regel müssen Sie dabei lediglich Fertigteile aus Leichtbeton aufeinandersetzen und verkleben“, erklärt die Redaktion.
Wissenswertes zum Grillen:
- Ratgeber zu Grills, Zubehör und Reinigung (mit tabellarischer Übersicht der Vor- und Nachteile verschiedener Grillarten)
- Grillen auch im Herbst
- Tipps zum Wintergrillen