Wer liebt ihn nicht den Indian Summer (Indianersommer), der in Schweden „Birgitta-Sommer”, in Finnland von „Ruska-Aika” (Zeit der Braunfärbung) und in unseren Gefilden als Altweibersommer oder goldener Herbst bezeichnet wird.
Allen gemeinsam ist die prächtige Herbstfärbung der Laubbäume. Die Übergangszeit von der sommerlichen zur winterlichen Witterung findet bei uns meist Anfang bis Mitte Oktober statt, wenn die letzten warmen Tage des Jahres uns vereinzelt mit milden Temperaturen und viel Sonnenstrahlen verwöhnen und sich die Natur noch einmal von ihrer schönsten Seite zeigt.
Winter-Vorbereitungen im Garten
Wie jedes Jahr im Herbst schalten Laubbäume auf Sparflamme und stellen die Fotosynthese ein, was bedeutet, dass wichtige Nährstoffe in den Stamm verlagert werden, um den kalten Winter und den Wassermangel zu überstehen. Das Laub verfärbt sich und Chlorophyll, was normalerweise für die grüne Farbe sorgt, wird abgebaut, da es nicht mehr gebraucht wird. Das Blatt welkt und fällt zu Boden.
Unmengen von Laub sammelt sich in den Gärten und auf den Wegen. Auf öffentlichen Gehwegen muss das Herbstlaub wegen Rutschgefahr regelmäßig geräumt werden. Hier ist in erster Linie der Mieter oder Grundstücksbesitzer verantwortlich. Ähnlich wie im Winter bei der Räumpflicht bei Schneefall.
Wohin mit dem ganzen Herbstlaub, stellt sich die Frage? Die Biotonne besitzt nur eine geringe Aufnahmekapazität und auf dem Kompost sollte der Anteil an Laub nur maximal bis zu 20 Prozent betragen.
Kompostieren oder Beete mit Herbstlaub schützen
Solange Laub noch am Baum hängt, sind die bunten Blätter im Herbst ein echter Blickfang. Am Boden kann Herbstlaub sich zu einem leichten Ärgernis entwickeln. Auf Treppen, Gehwegen und Straßen muss Laub aus Sicherheitsgründen auf alle Fälle entfernt werden. Wohin aber mit den abgefallenen Blättern?
Laub kompostieren
Laub lässt sich gut kompostieren und ergibt mit anderem organischen Material wie Rasenschnitt, Häcksel und Küchenabfällen ausgezeichnete Komposterde. Wobei auch dabei eine intensive Durchmischung wichtig ist, die eine gute Durchlüftung und die Rotte fördert. Alternativ kann auch mit EM (= Effektiven Mikroorganismen) nachgeholfen werden. Das Laub wird zusätzlich mit dieses Mikroorganismen versetzt und die Rotte wird beschleunigt. Ebenso lässt sich Laub hervorragend in Plastiksäcken kompostieren. Durch den vorhandenen Luftabschluss zersetzt sich das Laub meist bis zum nächsten Jahr problemlos. Auch hier kann mit EM nachgeholfen werden, so dass die Vererdung noch schneller von statten geht.
Laub als Kälteschutz für Beete
Aber auch bei Stauden- und Gemüsebeeten sorgt eine dicke Blätterdecke dafür, dass der Boden nicht so schnell durchfriert und somit unterirdische Pflanzenteile und auch die Bodenorganismen schützt. Deshalb sollte zusammengefegtes Laub möglichst auf Beeten oder unter Büschen und Hecken verteilt werden. Zudem bildet das leichter verrottende Laub von Obstbäumen auf natürliche Weise Humus und hält den Boden gleichmäßig feucht.
Auf den Beeten sollte die Schicht aber nicht dicker als 5 cm sein, wogegen sie unter Sträuchern, Bäumen und Hecken ruhig bis 15 cm betragen kann.
Eine dicke Laubschicht auf den Rasenflächen verhindert jedoch, dass die Grashalme atmen können, deshalb sollte hier regelmäßig das Laub entfernt werden. Auch Laub auf Hecken, sollte schnellstmöglichen beseitigt werden, da diese unter der Laubschicht nicht genügend Licht erhalten und zu faulen beginnen, was das Wachstum der Pflanze behindert.
Herbstlaub häckseln
Herbstlaub ist ein guter Winterschutz, welches zusätzlich das Bodenleben aktiviert. Das Laub von Hartlaubbäumen
wie Eiche, Kastanie, Platane, Walnuss und Pappel verrottet aber nur sehr langsam, da es viel Gerbsäure enthält. Beispielsweise benötigt Eichenlaub mehrere Jahre, bis es verfault ist. Daher ist es auch empfehlenswert, dieses Laub besser getrennt zu kompostieren oder nur begrenzt dem Kompost unterzumischen.
Als Winterschutz für empfindliche Pflanzen jedoch ist dieses Laub sehr wertvoll, da es lang erhalten bleibt. Dazu die Pflanzen mit engmaschigem Draht einfassen und das Laub dazwischen stopfen, welches so eine schützende Barriere gegen Feuchtigkeit und Kälte bildet.
Leicht verrottendes Laub sorgt in den Gartenbeeten für eine ausgeglichene Bodenfeuchtigkeit und dient als Frostschutz für Pflanzen. Allerdings darf die Laubschicht nicht zu dick sein, da sie sonst Fäulnisprozess unterstützt. Schwer verrottendes Laub von Hartlaubbäumen sollte, um eine bessere Kompostierbarkeit zu erreichen, vorher unbedingt geschreddert werden. Hier einfach nach dem Zusammenrechen mit dem Rasenmäher darüberfahren oder in einem Häcksler zerkleinern. Danach mit Rasenschnitt oder anderen Garten- und Küchenabfällen mischen.
Herbstlaub – ein Winterquartier für Tiere
In großen Mengen schadet Herbstlaub dem Wachstum des Rasens, während es auf der anderen Seite das
Bodenleben schützt. Zudem bietet es zusätzlich vielen Tieren, wie dem Igel, Unterschlupf und Winterquartier.
Laub- und Reisighaufen im Garten werden für Igel, Frösche und Erdkröten zur lebenswichtigen Behausung im Winter. Deshalb sollten kleine und große Laubhaufen an verschiedenen, geschützten Ecken des Gartens nicht entfernt, sondern sogar extra aufgeschichtet werden. Dabei darauf achten, die Laubhaufen an windgeschützten Stellen anzulegen und um den Winterschlaf der Tiere nicht zu stören auch bis zum Frühling in Ruhe zu lassen.
Aber auch andere Tiere wie Eidechsen, Käfer und Insekten profitieren von diesen Winterquartieren und dem Kälteschutz, den das Herbstlaub bietet. Viele Insektenarten die sich in den Blättern einquartieren sind vor allem Nahrungsgrundlage für die insektenfressenden und heimischen Wildvögel, denen sich so eine natürliche Nahrungsquelle bietet und den Vögeln dabei hilft, den nahrungsarmen kalten Winter zu überstehen.
Hinweis: Nehmen Sie Rücksicht auf kleine Tiere und verzichten auf Laubsauger und Laubgebläse. Diese Geräte sind für Kleintiere und Insekten eine große Gefahr. Zwar erleichtern sie die Arbeit, aber durch das starke Gebläse werden Kleintiere, die sich unter Laub verstecken, herumgewirbelt und verletzt. Bedeutend schlimmer ist der Laubsauger. Durch den integrierten Häcksler wird den kleinen Gartenbewohnern oft ein jähes Ende gesetzt.
Herbstlaub im Gartenteich
Gartenteichbesitzer, die viele Laubbäume im Garten haben, sollten gerade im Herbst besonders darauf achten, dass nicht zu viel Laub in den Gartenteich fällt, da die Blätter sich mit Wasser vollsaugen, auf den Teichboden sinken und dort mit der Zeit von Mikroorganismen zu Faulschlamm zersetzt werden.
Deshalb sollte das Wasser regelmäßig mit einem Kescher von schwimmenden Blättern befreit werden. Zum Schutz vor Laubeintrag kann auch über den Teich auch ein sogenanntes Laubschutznetz gespannt werden. Bei der Befestigung des Netzes mit Zeltheringen im Boden sollten Sie darauf achten, genügend Abstand zum Teichufer zu halten, damit die Teichfolie nicht beschädigt wird.
Dicke Styroporplatten auf der Wasseroberfläche helfen, dass das Netz nicht in der Mitte des Teiches durchhängt.
Herbstblätter als Deko
Besonders schöne und bunte Blätter eignen sich auch für eine herbstliche Dekoration. Deshalb Augen auf beim Waldspaziergang! Basteln Sie mit Ihren Kindern herbstliche Deko.
Blätter kombiniert mit Nüssen, Kastanien oder Eicheln ergeben z.B. wunderschönen Tischschmuck, Collagen oder Fensterschmuck. Ordnen Sie mit den Kids die Blätter den Bäumen zu, von denen sie abstammen.
Getrocknet in einem Buch zwischen Pappstücken, lassen sich die Blätter später auf Papier aufkleben und beschriften.
Alternativ lässt sich natürlich auch ein heimeliges Licht aus einem mit Laub beklebten Glas herstellen. Nun noch ein Teelicht hinein – fertig!