Draußen wird es langsam kälter und die Tage kürzer – der Herbst ist da – Übergang zwischen Sommer und Winter. Bäume bereiten sich auf die kalte Jahreszeit vor, die Blätter färben sich bunt, fallen zu Boden und bald darauf sind die Bäume kahl. Ein Teil der Vogelwelt zieht in den Süden, um dort zu überwintern.
Der Herbst ist aber auch die Zeit für Kürbisse. In den verschiedensten Farben und Formen sieht man sie jetzt in den Beeten.
Im Herbst ist Kürbiszeit
Man unterscheidet, je nach Pflanz- und Erntezeitpunkt, zwei Sorten Kürbisse: Sommer- und Winterkürbisse. Erntezeit für Winterkürbisse, wie z.B. der klassische Halloweenkürbis, ist erst ab September.
Obwohl die Schale des Kürbisses sehr witterungsbeständig ist und eine natürliche Dauerhaftigkeit besitzt, setzen Luft- und Bodenfeuchtigkeit den Früchten nach längerer Zeit dennoch zu. Deshalb sollten während der Reifezeit, auf dem Boden liegende Exemplare, trocken gelegt werden – indem man zum Beispiel ein Holzbrett oder eine Styroporplatte unterlegt. Bei feuchter und kalter Witterung müssen Kürbisse rechtzeitig geerntet werden. An einem warmen Platz gibt man ihnen dann die Gelegenheit nachzureifen.
Reife Kürbisse – Wann ist ein Kürbis eigentlich vollständig ausgereift?
Ist ein Kürbis ausgereift, erkennt man es an seiner leuchtenden, satten Farbe, an der harten Schale und seinem trockenen, verholzten Aussehen. Auch mit der Klopfprobe kann man feststellen, ob ein Kürbis reif ist, klingt er dabei hohl und gibt auf Fingerdruck leicht nach, ist er reif und kann geerntet werden. Bewährt hat sich auch, mit einem normalen Messer ein kleines Stückchen aus dem Kürbis zu schneiden. Ist die Verholzung weit genug ausgebildet, gestaltet sich dies äußerst schwierig. Aber aufgepasst, ein vermindertes Wachstum ist kein Anzeichen für die Erntereife. Ein zu früher Erntezeitpunkt verringert die Haltbarkeit und das Aroma.
Kürbisse trocken lagern
Nach der Ernte sollte man Kürbisse nach Möglichkeit noch zwei, drei Tage in der Sonne draußen liegen lassen. Früchte, die nicht sofort nach der Ernte verarbeitet werden, an einem trockenen, kühlen Ort aufbewahren. Danach in einem trockenen, nicht zu kalten Raum (evtl. Keller) lagern. Ideal ist eine Temperatur von 12-18°C. Unter diesen Bedingungen können Kürbisse bis ins Frühjahr gelagert werden. Um Druckstellen zu vermeiden, auch hier die Früchte auf Styropor ablegen.
Gesunder Kürbis
Der Kürbis ist eine richtige Vitaminbombe. Er enthält Vitamine und Mineralstoffe in einer ausgewogenen Mischung. Für die orangerote Farbe ist viel Beta-Carotin verantwortlich. Der hohe Gehalt an Provitamin A (Beta-Carotin) ist für die Sehkraft wichtig, aber auch als Antioxidans gilt. Antioxidantien wirken der Bildung von so genannten freien Radikalen entgegen, die für Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebserkrankungen verantwortlich gemacht werden.
Zusätzlich wirkt der Kürbis verdauungsfördernd, das reichlich enthaltene Vitamin C im Kürbisfleisch stärkt das Immunsystem und schützt so, gerade in der kalten Jahreszeit, vor Infektionskrankheiten.
Beliebte Kürbiskerne
Kürbisse haben auch in der Heilkunde eine lange Tradition. Kürbiskerne sind nicht nur eine beliebte Knabberei, sondern die Inhaltsstoffe der Kürbiskerne wie Selen, sowie Linolsäure und Vitamin E in den, unterstützen die Schutzfunktion für Blase und Prostata. Linolsäure hilft dabei die Blasenmuskeln zu koordinieren, während das Vitamin E gleichzeitig Muskeln und Bindegewebe stärkt.
Bei der Verwertung eines Kürbis fällt eine Menge an Kernen an. Diese werden vom Fruchtfleisch befreit und danach getrocknet. Die Aufbewahrung erfolgt am besten in einer Papiertüte. Vorzugsweise sollte zur Anzucht frisches Saatgut verwendet werden.
Erdmiete – Naturlager im Garten
Da sich Gemüsesorten wie Sellerie, Kartoffeln oder Kohl nach der Ernte lange lagern lässt, benötigen diese aber auch andere Lagergemüse, einen kühlen, dunklen Raum mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Hierfür sind gewöhnliche Hauskeller meistens zu trocken und warm und das Gemüse beginnt bald darin zu schrumpfen. Wesentlich besser eignen sich Räume in einem unbeheizten Nebengebäude oder spezielle Lagerplätze, die direkt im Garten eingerichtet werden. So lässt sich beispielsweise in Erdmieten, die sich in einem freien Gemüsebeet anlegen lassen, das Gemüse luftig, kühl und trocken lagern. Hierzu wird eine Grube ausgehoben und mit einem Mäuseschutz aus engmaschigem Drahtgeflecht versehen. Als Dämmung dient ein dickes Strohpolster. Verpackt in Stroh und geschützt durch das Drahtgeflecht und der Aushuberde, bleibt das Gemüse bis zum Winter frisch. Ähnlich funktioniert eine Miete, wo die Grube im Boden mit alten Dachziegeln ausgelegt und später mit Brettern abgedeckt wird.
Auch Betonringe lassen sich als Lager nutzen. Diese werden in den Boden eingegraben und mit Brettern verschlossen. Edelstahltrommeln aus alten Waschmaschinen, die verrottungsfest und mäusesicher im Boden versenkt werden, haben sich ebenfalls bewährt.
Natürlich ist die Lagerung darin nur über einen begrenzten Zeitraum möglich. Zudem muss der Vorrat regelmäßig kontrolliert und allmählich verbraucht werden. Dafür bieten die schnell eingerichteten, kleinen Lagerräume das ganze Jahr hindurch günstige Aufbewahrungsmöglichkeiten für Obst und Gemüse.
Essbare Ebereschen – Vogelbeere
Leider macht der Bitterstoff in den Vogelbeeren (häufiger die Eberesche oder der Vogelbeerbaum), die sonst durchaus essbaren Früchte ungenießbar.
In der Regel finden diese deshalb nur der Getränkeindustrie zur Herstellung von Kräuterschnäpsen Verwendung, die meistens eh einen bitteren Geschmack aufweisen.
So kommen für den Garten als Obstgehölze, vorzugsweise nur Züchtungen in Frage, die bitterstofffreie Früchte tragen, anstatt der wilden Vogelbeerbäume.
Es handelt sich hierbei um die Sorten „Rubina“ oder „Moravica“, die auf Vogelbeersämlinge veredelt sind. Die Früchte dienen der Zubereitung von Gelee und anderen Konserven.
Essbare Ebereschen erhält man vereinzelt im Versandhandel oder in Baumschulen. Die kleinen Gehölze eignen sich besonders für gewöhnliche Hausgärten. Die Bäume selbst unterscheiden sich sonst kaum von der Wildform.
Winterharter Knoblauch
Knoblauch lässt sich sowohl im Garten, auf dem Balkon oder in der Wohnung anbauen. Normalerweise ist die Erntezeit für Knoblauch im Spätsommer, sobald die Schlotten verwelkt und sich kräftige Knollen (Zwiebeln) gebildet haben.
Da die Knoblauchpflanzen aber dauerhaft und damit winterhart ist, kann die Ernte einzelner Knollen bei Bedarf jederzeit von Herbst bis Frühjahr erfolgen. Im Freien können Knoblauchpflanzen auch mehrjährig am gleichen Standort erhalten bleiben, allerdings verträgt der Knoblauch keine nassen Winter. Es ist daher ratsam, im Winter die Pflanzen mit Stroh und Reisig abzudecken. Nur große üppige Zehen bilden auch große Knollen.
Beete für das Frühjahr vorbereiten
Durch die laufenden Ernten gehen natürlich dem Boden im Gemüsegarten Nährstoffe verloren. Diese können durch Zugabe von Kompost und anderen Düngemitteln wieder erneuert werden. Allerdings ist eine Nährstoffversorgung auf bloßen Verdacht hin eine recht unzuverlässige Methode. Dadurch kommt es vor, dass die meisten Böden überdüngt sind oder Nährstoffe in ungenauer Konzentration erhalten.
Deshalb sollte besonders vor einer Versorgung mit Kalk oder einem anderen Langzeitdünger zunächst der Boden untersucht werden. Hierfür gibt es einfache Tests für den Hausgebrauch im Fachhandel.
Die meisten Gemüsesorten benötigen reife, gut gelockerte Erde mit einer feinen Krümelstruktur und einem ausgewogenen Nährstoffanteil, d.h. sie gedeihen nur auf garem Gartenboden. Die Bodengare lässt sich durch gezielte Methoden begünstigen und insbesondere das Umgraben im Herbst wirkt sich günstig auf die Krümelbildung aus.
Durch das Umgraben wird die Verrottung der vorhandenen Pflanzendecke beschleunigt und so lassen sich besonders Rasenstücke für den Anbau von Gemüse vorbereiten.
Dazu wird das ausgewählte Grundstück grobschollig umgegraben und wenn benötigt Bodenhilfsstoffe eingearbeitet. Besonders die Einarbeitung von Sand dient zur Lockerung schwerer Lehmböden. Umgekehrt verbessert lehmige Erde die Krümelstruktur von leichten Sandböden. Auch guter Kompost trägt zur Humus- und Nährstoffversorgung bei.
Fotoquellen: Herbstfoto mit Kürbis, Vogelbeeren @ by shutterstock.com