Vorbereitungen zur Aussaat auf der Fensterbank
Tomaten und Paprika gehören zu den Gemüsepflanzen, die keine Kälte vertragen. Sie dürfen somit erst ins Freie, wenn nach den Eisheiligen Mitte Mai die letzten Frostnächte vorüber sind. Würde man sie dann erst aussäen, wären die ersten Früchte frühestens im Herbst reif.
Deshalb gibt es ohne beheizbares Treibhaus für die Kultivierung derartiger Gemüse- und Blumenpflanzen nur zwei Möglichkeiten! Entweder sie werden als bereits kräftig ausgetriebene Setzlinge in einem Gartenfachmarkt gekauft oder im Haus aus Samen vorgezogen.

Eigene Anzucht – Vorteile
Außer, dass es überaus spannend ist, das Keimen der Samen zu verfolgen und den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen, schont die eigene Anzucht den Geldbeutel.
Saatgut kostet, auf die daraus resultierende Stückzahl an späteren Pflanzen gerechnet, erheblich weniger als einzeln gekaufte Setzlinge. Außerdem besteht mit der eigenen Anzucht die Möglichkeit, auch ausgefallene Sorten einer Gemüseart auszuprobieren.

Vorbereitung der Aussaat
Das Substrat sollte nährstoffarm sein. Der Handel bietet spezielle Anzuchterde an. Wer selber mischen möchte, vermengt gut gereiften Kompost mit Sand und normaler Gartenerde. Keimfreiheit wird mit dem Backofen erreicht.
In Anzuchtschalen mit durchsichtigem Deckel oder kompletten Minigewächshäusern gelingt die Aussaat im Haus am Besten. Hochwertiges Saatgut verspricht guten Erfolg!

Ist das Haltbarkeitsdatum auf den Saattüten bereits überschritten, lässt die Keimfreude des Saatgutes drastisch nach. Auf der Rückseite der Verpackung steht in der Regel die genaue Saatanleitung.
Der perfekte Platz für die Aussaat
Samen brauchen zum Keimen Wärme, Feuchtigkeit und Licht. Ideal ist ein Platz direkt an einem Fenster, das möglichst nicht nach Süden zeigt. Direkte Sonneneinstrahlung wirkt sich eher negativ aus. Wärme von unten ist jedoch überaus förderlich. Eine Heizung unter der Fensterbank leistet somit gute Dienste. Wer dies nicht hat, sollte auf eine Pflanzen-Heizmatte mit Temperaturregler zurückgreifen. Dieser gewährleistet “die Wärme von unten, also ein warmes Bett für die gesäten Samen” und beschleunigt die Keimung.
Der nächste Faktor ist der Fensterrahmen. Dort, wo der untere, nicht durchsichtige Teil des Gewächshauses aufhört, darf sich kein Fensterrahmen befinden. Ragt er darüber, stehen die Pflanzen in seinem Schatten und bekommen nicht genug Licht. Die Triebe werden dann unnormal lang, sind dünn und kippen irgendwann um. Der Fachmann spricht vom „Vergeilen” der Pflanzen.

Damit das nicht geschieht, sollte die Anzuchtschale bzw. das Minigewächshaus auf einer Erhöhung stehen, wenn sich sonst der Fensterrahmen in Höhe der aufgehenden Samen befindet.
Das kann Styropor, Holz oder ein stabiler Karton sein. So wird zudem ein allzu kalter Untergrund vermieden, falls eine wärmende Heizung unter der Fensterbank fehlt. Stimmen alle Bedingungen, kann die Aussaat beginnen! Viel Glück für Deine Aussaat und kommende Gartensaison!