Winter

Die Geschichte des Schneemannes

Jedes Jahr am 18.02. wird er gefeiert und das seit 2010 – der Tag des Schneemanns. Übrigens auch ohne Schnee. Dabei ist nichts so schnell vergänglich wie ein Schneemann. Diese, aus Schnee zusammengebaute Figur, ausgestattet mit einer Karotte als Nase und Steine für den Mund, da es in unserem Jahrhundert an Kohlestücken mangelt, ist Temperatur- und schneeabhängig. So gesehen, gehört er eigentlich zu einer gefährdeten Spezies.

Das findet auch Cornelius Grätz, Schneemann-Experte und Weltrekordhalter im Schneemann–Sammeln. Dieser hat 2010 erstmals den Welttag des Schneemanns ausgerufen.

Der Schneemann im Wandel der Zeit

Mürrisch, groß und furchterregend, umgeben von massenhaft Schnee, so erschien der Schneemann am Ende des 18. Jahrhunderts in Kinderliedern und Monatskupfern*.

Bereits 100 Jahre später durfte er bereits aus Büchern, Verpackungen und Glückwunschkarten zu Weihnachten lächeln. Das in der damaligen Zeit der Schneemann immer als Mann und niemals als Schneefrau dargestellt wurde, ist für den Schneemannexperten Grätz logisch, da die früheren, viel prüderen Sitten es nicht zugelassen hätten, dass weiblichere Rundungen in der Öffentlichkeit zur Schau gestellt wurden.

In der heutigen Zeit jedoch zieren Massen von Schneemännern, Schneefrauen, Schneeelche, Schneepinguine uvm. in der Winterzeit den Platz auf Geschenkpapier, Schaufenstern, in Zeitungsanzeigen, in der Fernsehwerbung und natürlich in vielen Kinderzimmern und sind erst wieder ab März, wenn der Frühling Einzug hält, daraus verschwunden.

Wann aber genau nun die ersten Schneemänner entstanden, ist leider nicht genau bekannt. Erwähnt wurde er erstmals im 16. Jahrhundert in Shakespeares Drama „Richard II“. Zum ersten Mal taucht er als Begriff im Jahr 1770 in einem Leipziger Kinderliederbuch auf. Angesichts der harten und entbehrungsreichen Winter der damaligen Zeit, findet man auf alten, bildlichen Darstellungen den Schneemann als personifizierten Winter immer in recht bedrohlichen Gestalten, groß, mit grimmiger Miene und drohend erhobenem Besen. Wobei der Schneemann damals auch noch nicht aus zwei oder drei Kugeln bestand, sondern gestützt von einem Stock, auf zwei Beinen bis zu drei Meter in den Himmel ragte.

Schneemann / Shutterstock.com

Symbolfigur Schneemann

Schneemann / Shutterstock.comIm 19. Jahrhundert veränderte sich nach und nach die Einstellung zum Winter. Auf veranschaulichten heiteren Winterlandschaften zeigten sich vermehrt Schlittenfahrten, Eisläufer und eben auch freundliche Schneemänner, die in der Biedermeierzeit (ca.1815 bis 1848) zu beliebten Kinderbuch-Motiv erkoren wurden. Die Gestalt des Schneemannes wurde runder und das Wesen freundlicher abgebildet und zusätzlich zu den traditionellen Weihnachtskugeln und Sternen kam auch die Figur des Schneemannes an den Weihnachtsbaum.

Den Schneemann als Glücksbringer auf Weihnachts- und Neujahrskarten findet man Ende des 19. Jahrhunderts. Außer den Postkartenhersteller entdeckte auch die Werbeindustrie den sympathischen Werbeträger für sich. In der heutigen Zeit gibt es sogar den Schneemann als Filmstar in verschiedenen Filmen. Aber auch auf Krawatten, Gebäckdosen, Handtüchern uvm. findet man die Abbildungen von Schneemännern in der Winterzeit.

Bau eines Schneemanns

Für Kinder ist Schnee ein wunderbares Baumaterial und mit Unterstützung der Eltern können diese nicht nur den obligatorische Schneemann, sondern vielleicht auch eine Schneerutsche, Tiere oder ein Iglu nachbauen.

Doch Schnee ist nicht gleich Schnee. Am besten haftet Schnee, wenn er bereits leicht angetaut, also pappig ist und sich die Kugeln rollen lassen. Pulverschnee ist relativ ungeeignet, wobei anfeuchten mit einer Sprühflasche oder mit einer Gießkanne hier weiterhelfen kann. Jedoch darf der Schneemann auch nicht zu nass sein.

Neben dem klassischen Schneemann werden auch andere Figuren, Tiere, Häuser, Schneelaternen auf die gleiche oder ähnliche Weise hergestellt.
Beim Zusammenfügen der Riesenschneebällen ist es hilfreich, wenn ein kleines Stück der Kugeln vor dem aufbauen begradigt und die glatte Fläche aufgeraut wird. Auch die Temperatur spielt eine Rolle und so sind Temperaturen knapp unter null Grad am besten dazu geeignet eine Schneekonstruktion zu bauen. Der Boden sollte nicht zu warm sein, sonst wird die Daseinszeit der Figuren arg verkürzt.
Für diejenigen, welche jetzt Lust bekommen haben einen Schneemann zu bauen, gibt es leider immer noch keine Aussicht auf baldigen Schneefall. Abhilfe schafft ein Ausflug in die Berge.
*(Antiquarische Darstellung in Büchern mit Graphiken und Texten.)

Weiterführende Links rund um den Schneemann:

http://www.schneemannsammlung.de/

http://gerartwien.wordpress.com/2009/02/18/bauen-im-schnee/

http://www.youtube.com/watch?v=KveO-i1VnDA

Bildquellen: Schneemann oben, Collage Schneemann herstellen, Schneemann unten – alle shutterstock.com

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