Die Esskastanie oder auch Edelkastanie (Castanea sativa) gehört der Familie der Buchengewächse an. Sie ist im ganzen Mittelmeerraum verbreitet. Sie kann selbst noch in einer Höhe von 1.800 Metern, Früchte produzieren.
Die Bäume werden bis zu 30 Meter hoch. Sie besitzen eine breit auslaufende Krone. Es handelt sich hierbei um einen sommergrünen Baum.
Der Durchmesser des Stammes kann bei bis zu vier Metern betragen. Der Stamm der Esskastanie ist gerade und äußerst kräftig. Die Wurzel der Esskastanie ist eine sogenannte Pfahlwurzel, welche aber nicht sehr tief in die Erde eindringen. Es gibt Bäume die bis zu 1000 Jahre alt sind. Esskastanien werden durchschnittlich 500 bis 600 Jahre alt.
Pflanzenbeschreibung der Esskastanie
Der Blattaustrieb beginnt zwischen Ende April und Anfang Mai. Die Blätter sind zweiteilig, das passiert durch die Drehung der wachsenden Blattstiele. Ein Blatt kann eine Länge von bis zu 20 cm erreichen. Das Ende des Blattes läuft spitz zu. Die Blätter haben an der Oberseite eine dunkelgrüne Farbe, an der Unterseite sind sie heller.
Die Blüten der Kastanien sind männliche und weibliche. Die Blüten sind ca. 25 cm lang, gelb und haben eine kätzchenähnliche Form. Die Blüte beginnt, nachdem sich das Laub gebildet hat im Juni.
Die Vermehrung der Bäume beginnt damit, dass Eichhörnchen oder Krähen die Früchte verteilen und die eine oder andere nicht mehr finden.
Früchte der Esskastanie
Ein Kastanienbaum trägt nach 20 – 25 Jahren zum ersten Mal Früchte. Die Früchte der Kastanie sind dunkelbraun. Ist die Frucht auf dem Baum herangereift, wirft der Baum sie ab. Umhüllt sind sie von einem Fruchtbecher der außen stachelig ist.
Die Reife der Frucht lässt sich anhand der Stacheln leicht erkennen. Sind die Stacheln noch grün ist die Frucht noch am Reifen, sind sie dagegen braun ist das ein Zeichen, dass die Frucht bald reif ist. Die Form der Kastanie, wenn sie aus der Frucht kommt, ist rund und auf einer Seite abgeflacht. Die Schale der Kastanie ist braun.
Die Esskastanie ist zwischen Ende September und Mitte Oktober vollständig ausgereift. Esskastanien sind nicht sehr lange haltbar und müssen daher relativ schnell verzehrt werden.
Wissenswertes über die Edelkastanie
Wo Wein wächst, gedeiht in der Regel auch die Edelkastanie. Der Baum, welcher ursprünglich – vor 1500 Jahren – in Zentralasien beheimatet war, verträgt kaum Frost und benötigt lange, warme Vegetationszeiten, um die Früchte ausreifen lassen zu können.
Mit unserer häufig vorkommenden Kastanie ist diese Edelkastanie übrigens NICHT verwandt! Die in Deutschland häufig vorkommende Kastanie wird auch “Rosskastanie” genannt und gehört botanisch zu den Rosskastaniengewächsen (Hippocastanacea). Lediglich äußerlich ähneln sich die Früchte der Rosskastanie und der Edelkastanie – eine Verwandtschaft ist dennoch nicht gegeben!
Geschichtliches zur Edelkastanie
In Zentralasien wurde die Edelkastanie häufig als Begrenzung von heiligen Stätten gepflanzt. Die Frucht galt im alten Griechenland als “Eichel der Götter”. Ebenso gab es den Glauben, daß man Läuse bekäme, wenn rohe Kastanien gegessen würden. Dieser Aberglaube stammt vermutlich aus jener Zeit, als Menschen vor lauter Hunger die Kastanien roh verzehrt haben. Daß diese Menschen – vor lauter Hunger und Not – wenig gepflegt und verwahrlost waren, liegt auf der Hand.
Noch besser: Die getrockneten Früchte wurden früher gemahlen und das Mehl galt als “Notbrot”. In alten Schriften kann man auch von “Baumbrot” lesen, welches ein Gebäck aus Kastanienmehl war. Dies verhalf dem armen Volk in knappen Zeiten vermutlich über den Essensmangel hinweg.
Heilwert der Edelkastanien
Die Kastanien sind gebraten oder gekocht magenfreundlich und stopfend, daher auch optimal bei Durchfallerkrankungen. Zusätzlich wirken sie blutbildend und antiseptisch. Eine Abkochung der Blätter soll stärkend auf Kopfhaut und Haar wirken.
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