Bei der Quitte handelt es sich um eine europäische Frucht und dennoch ist sie in deutschen Gärten eher selten anzutreffen, viel häufiger wird sie in südeuropäischen Gärten angepflanzt, vor allem in Portugal und Spanien. In einigen Gegenden, zum Beispiel im Iran und im Kaukasus, findet man auch wildwachsende Quitten. Die ersten Quitten kultivierte man auf Kreta, zur Zeit des Römischen Reiches kamen dann veredelte Sorten auch nach Deutschland.
Hier ist die Quitte unter zahlreichen weiteren Namen bekannt, so kennt man sie auch unter Begriffen wie „Schmeckbirne“, „Köttenbaum“, „Quittich” und andere Namen, die meist regional variieren.
Bei einem Quittenbaum kann man nicht gleich mit Erträgen rechnen, denn erst nach frühestens vier Jahren trägt der Baum die ersten Früchte. Zwischen Mai und Juni ist die Blütezeit des Quittenbaumes, zwischen Oktober und November sind die gelben Früchte dann erntereif.
Standort, Krankheiten und Pflege der Quitte
Der Quittenbaum bevorzugt einen sonnigen Standort und einen optimalen Boden, Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Damit eine gute Ausbildung der Wurzeln gewährleistet ist, sollte man den Baum unbedingt im Frühjahr pflanzen. Die Bäume sind sehr frostempfindlich, so dass man auf jeden Fall einen gut geschützten Standort aussuchen muss.
Die Apfelquitten haben festeres Fruchtfleisch als die Birnenquitten, dafür sind sie aber aromatischer. Mittlerweile ist man in Deutschland dazu übergegangen, auch wieder alte Quittensorten zu züchten.
Quitten können gut mit anderen pflegeleichten Obsthecken wie die Felsenbirne, Haseln oder Kornelkirschen kombiniert werden, jedoch sind sie auch in Einzelstellung ein hübscher Blickpunkt für den Garten.
Da die Quitten Selbstbefruchter sind, genügt es nur einen Quittenbaum zu pflanzen. Natürlich kann man auch unterschiedliche Quittensorten, wie Apfel- oder Birnenquitten nebeneinander pflanzen. Bekannte und beliebte Quitten für den Hausgarten sind zum Beispiel die Sorte „Bereczki”, „Vranja” oder „Konstantinopeler”.
Verwertung der Quitten
Die Vitamin C haltigen Früchte sind die letzten, die im Gartenjahr geerntet werden können, sie werden überwiegend zu Quittenlikör, Quittengelee oder Quittenmarmelade verarbeitet. Wahrscheinlich kann der Quittenbaum sich in Deutschland nicht so richtig in den Gärten durchsetzen, da man die Quitten nicht roh essen kann.
Quitten müssen weiter verarbeitet werden, möchte man in den kulinarischen Genuss der Früchte kommen. Die hübschen Quittenbäume sind dennoch recht anspruchslos, sie wachsen auch auf kargen Böden und benötigen als kleine Bäume auch wenig Platz.
Lagerung von Quitten
Quitten sind in der Lagerung mit Äpfeln vergleichbar. Relativ haltbar und gut einzulagern.
Geschichtliches und magisches über die Quitte
Auch in der griechischen Mythologie findet die Quitte Erwähnung – als Liebes- und Lebensfrucht ist sie dort die bevorzugte Speise der Götter. Wer die Götter milde stimmen mochte, reichte bereits damals den Göttern Quitten als Opferfrucht.
Das umherziehende Volk Ungarns schenkte der Quitte ebenso besondere Wertschätzung, denn es wurde angenommen, dass eine schwangere Frau durch die Einnahme eines Stückes einer Quitte, getränkt in einen Blutstropfen eines starken Mannes, das kommende Kind stark und geschickt würde.
In Kleinasien wurde die Quitte sogar als heilige Pflanze verehrt, denn ihre Inhaltsstoffe hat medizinische Wirkung und heilte dort vor allem Entzündungen der Schleimhäute.
Wirkung der Quitte
Jedoch wirkt die Quitte nicht nur gegen die oben erwähnten Entzündungen der Schleimhäute, sondern sie kann auch wunderbar gegen eine Halsentzündung, Bronchitis oder einer Magen-, Darmentzündung eingesetzt werden.
Hierfür nimmt man einen Teelöffel der Quittenkerne und gibt sie in eine Tasse lauwarmes Wasser. Nach rund einer Stunde ist ein schleimartiges Quittenwasser entstanden, das nun abgeseiht und langsam getrunken werden sollte. Dieses zwei- bis dreimal täglich wiederholen, wenn ein Genesung erreicht werden möchte.