Ein längst in Vergessenheit geratene und alte Gemüsesorte aus der Gattung Gänsefüße ist der Erdbeerspinat, ein altes Bauerngartengemüse, dessen Blätter wie Spinat angerichtet und die hellroten Früchte roh gegessen werden.
Seinen Namen hat der Erdbeerspinat den essbaren, erdbeerartigen Früchten sowie den spinatähnlichen Blättern zu verdanken. Jedoch schmecken die kleinen, wie Walderdbeeren aussehenden Früchte, nicht annähern wie Erdbeeren.
Es gibt zwei Arten des Erdbeerspinats. Zum einen den ➡ Ährigen Erdbeerspinat (Biltum capitatum), dessen einjährige Pflanze ca. 30 – 60 cm hoch wird und die Früchte sind blutrot gefärbt. Auf den fast kahlen Stängel wachsen dreieckige schwach gezähnte Blätter.
Dann ➡ Echter Erdbeerspinat (Biltum virgatum), ebenso einjährig, selten zweijährige Pflanze, die eine Höhe von ca. 35 – 80 cm erreicht. Die Früchte sehen aus wie Maulbeeren und schmecken auch ähnlich. Die Blattränder sind unregelmäßig tief gezähnt.
Beide Arten sind schwer zu unterscheiden, meistens wird aber der Biltum capitatum angeboten. Da züchterisch beide Arten nicht veredelt oder gezüchtet worden sind, gibt es keine weiteren Sorten. Neben der Eigenschaft als Gemüse besitzen die Pflanzen auch einen hohen Stellenwert als Ziergewächs im Garten, oder als Tischdekoration.
Da sich der Erdbeerspinat etwas umständlich bearbeiten lässt, jedes einzelne Blättchen muss vom Stängel abgezupft werden, verdrängten die heutigen Spinatsorten, die sich bereits wesentlich einfacher und vor allem maschinell ernten lassen, den Erdbeerspinat.
Aussaat und Ernte von Erdbeerspinat
Ob auf dem Balkon in Blumenkästen oder Töpfen, oder auch im Beet, der Erdbeerspinat kann überall angebaut werden.
Bei der direkten Aussaat ist es empfehlenswert, in Reihen und im Abstand von ca. 30 cm Abstand auszusäen, der Reihenabstand sollte ca. 15 cm betragen und der Samen 2 -3 cm tief in den Boden eingebracht werden.
Grundsätzlich wächst der Erdbeerspinat auf fast allen Böden, trotzdem sollte dieser keine Staunässe aufweisen und gut gelockert sein. Am besten gedeiht Erdbeerspinat auf sandigen, humosen Boden.
Im Freien kann die Direktaussaat von März bis Juli vorgenommen werden und durch ein geringes Nährstoffbedürfnis ist eine zusätzliche Düngung nur selten erforderlich.
Das Wachstum der Pflanzen wird durch warme, sonnige Standorte begünstigt, besonders bei erneuter Ernte, sie vertragen aber auch in geringem Maße Schatten.
Aussat, Anzucht und Pflanzung von Erdbeerspinat
Neben der Aussaat besteht aber auch die Möglichkeit Erdbeerspinat anzupflanzen. Hierzu das Saatgut vorab erst in 7 – 8 cm große Töpfe, welche mit spezieller keimfreier Anzuchterde gefüllt sind, einbringen. Pro Topf ungefähr 3-4 Korn, 2 cm tief eindrücken. Die Anzuchttemperatur sollte 16 – 20 Grad plus betragen.
Später werden dann die Pflanzen im Beet, in Pflanzabständen von ca. 30 cm ausgepflanzt. Auch hier sollte ein Reihenabstand von 15 – 20 cm eingehalten werden.
Die Voranzucht kann bereits ab Mitte März beginnen und die vorkultivierten Pflanzen sollten bis Ende Juli ausgepflanzt sein.
Ebenso wie im Freilandbeet kann der Erdbeerspinat auf dem Balkon gedeihen. Dafür aber nur Einzelpflanzen in die Töpfe, die mit gehaltvoller Blumenerde gefüllt sein sollte, einpflanzen. Pflanzen regelmäßig mit Flüssigdünger versorgen und regelmäßig wässern.
Ebenso wie im Freilandbeet kann der Erdbeerspinat erfolgreich auf dem Balkon gedeihen. Dafür aber bitte nur Einzelpflanzen in die Töpfe pflanzen, die mit gehaltvoller Blumenerde gefüllt sein sollten. Die Pflanzen regelmäßig mit Flüssigdünger versorgen und wässern.
Pflege, Ernte und Verwendung von Erdbeerspinat
Die Erdbeerspinatpflanze ist genügsam und somit auch recht problemlos zu kultivieren. Die Pflanzen dürfen, wenn sie etwa eine Pflanzenhöhe von ca. 5 cm erreicht haben, nicht zu dicht zusammenstehen, sollte dies der Fall sein, muss die Saat vereinzelt werden. Dies ist aber nur bei der Direktsaat notwendig.
Die üblichen Arbeiten, wie das Aufhacken nach der künstlichen Beregnung oder nach Regen schränkt den Unkrautwuchs ein und fördert das Wachstum der Pflanzen.
Die Pflanzen im Beet werden regelmäßig gewässert und dadurch bleiben die Blätter bis zur Ernte frisch und zart. Die Ernte erfolgt mehrmals von Mai bis September.
Die noch jungen Blätter werden wie Spinat zubereitet, in Gemüsesuppen oder als Rohkostsalat gegessen, während die roten Früchte in Obstsalat oder ebenfalls roh Verwendung finden. Alternativ können die roten Beeren auch hübsch zur Dekoration verwendet werden.
Fotos Erdbeerspinat: Gartenzeitung.com