Zweifelsohne ist die Prunkwinde „Ipomoe tricolor” eine sagenhafte Kletterpflanze, die innerhalb kurzer Zeit bis zu 3 Meter jeglichen Sichtschutz oder gar ganze Hauswände beranken kann.
Wichtig hierbei ist eine Rankhilfe, die leicht zu erklimmen ist. Winden sind linkswindend und schlingen sich im Tagesrhythmus schnell um jegliche Seile, Holzgerüste oder Metallgitter, die lediglich leicht zu umwinden sein sollten.
Die sehenswerte Prunkwinde ist einjährig und besticht durch ihre großen Blüten, die durchaus 8 bis 15 cm groß werden. Hierfür sollten jedoch ein paar Dinge berücksichtigt werden, die die Pflanze benötigt.
Pflanztipps Ipomoea tricolor, Trichterwinde
Idealerweise wird die Prunkwinde bereits im März oder April im Haus vorgezogen. Wer eine schnelle Keimung erreichen möchte, kann die Samen über Nacht in warmes Wasser einweichen und dann in die Aussaaterde pflanzen.
Leicht mit Erde bedeckt und an einem warmen, sonnigen Platz keimt sie meist innerhalb weniger Tage. Für regelmäßige Wassergaben sollte hierbei gesorgt sein, denn Wassermangel nimmt die Ipomoea tricolor übel. Sobald sie das zweite oder dritte Blattpaar zeigt, kann sie in größere Töpfe vereinzelt werden. Ab Mai, nach den frostigen Nächten, wird sie im Garten an Ort und Stelle verpflanzt.
Prunkwinden – auch für den Blumenkübel geeignet
Im Kübel können 3 bis 4 Pflanzen gesetzt werden (10 bis 15 Liter Erde), im Freiland ist ein Pflanzabstand von rund 40 bis 50 cm zu empfehlen. Eine Rankhilfe ist zwingend notwendig, denn andernfalls findet die Kletterpflanze nicht den Weg nach oben.
Auch wenn die Pflanze bereits gewachsen ist und an Höhe gewonnen hat, sollte sie nicht austrocknen. Trockenheit quittiert die Prunkwinde mit hängenden Blättern und mangelndem Blütenwachstum. Hier konnte ich darüber hinaus beobachten, dass die Blüten häufig an den horizontal wachsenden Trieben ansetzten, während die hochwachsenden Triebe weniger Blüten vorwiesen.
Die Sonnenanbeterin schätzt einen geschützen Platz im Garten
Prunkwinden schätzen einen sonnigen, geschützten Platz, der nahrhaften Boden, der bestenfalls kalkhaltig und sandig-lehmig sein sollte. Regelmäßige Düngergaben fördern nicht nur das Blätter-, sondern auch das Blütenwachstum. Erfahrungsgemäß waren wöchentliche Düngergaben für Blühpflanzen vorteilhaft, um einen reichen Blütenflor der Kletterpflanze zu begünstigen.
Übrigens ist die Blütenpracht der Prunkwinde „Ipomea tricolor” nur von kurzer Dauer, denn sie blüht nur einen Tag. Dafür setzt sie zahlreiche Blüten an und besticht durch stets neue Blüten, die sich jedoch bei starker Sonneneinstrahlung oder intensivem Regen schließen.
Da die Pflanze zwischen ihrem Aufblühen und Verblühen die Farbnuancen wechselt, spricht man von „tricolor” (also drei verschiedenen Farbvarianten).
Die Ipomoea tricolor ist einjährig und kann nicht überwintert werden. Wer die wunderschöne Kletterpflanze im nächsten Jahr anpflanzen möchte, sollte Samen nehmen, die die Pflanze bietet.
Die Prunkwinde als Rauschmittel
Durchforstet man das Internet, können schnell einschlägige Foren gefunden werden, die die Prunkwinde ausgiebig diskutieren. Grund hierfür sind Inhaltsstoffe der Prunkwinde, die LSD (halluzinogen) ähnlich wirken.
Die Samen werden gemahlen und in Wasser aufgelöst, um ihren halluzinogenen Wirkstoff zu entfalten. Tatsächlich ist sie berauschend – wobei ich das tolle Blütenmeer an filligranen, leichten Blütens sehe, die im Nu ganze Spaliere, Zäune und Sichtschutzwände begrünt.
Morgens, erblüht sie mit einem berauschenden Meer an blauen Blüten, die tatsächlich optisch beeindruckend sind – und jede Wand und jeden Zaun in ein “kleines, blaues Wunder” verwandeln.
Wie und wo finde ich die Samen der Trichterwinde?
Wer die Trichterwinde einmal angepflanzt hat und vorrausgesetzt sie hat geblüht, kann einige Wochen später die Samenkapseln mit den innenliegenden Samen öffnen und sie für das kommende Jahr aufheben.
Wie das geht? Gar nicht schwer! Nach der Blüte bildet die Prunkwinde Samenkapseln. Diese sind erst grün und noch nicht reif – siehe Bild unten!
Nach einigen Wochen trocknen die frischen, saftigen Samenkapseln aus und verfärben sich braun – sie trocknen aus. Nun können sie geerntet werden!
Die trockenen, reifen Samen der Trichterwinde können nun kühl und dunkel gelagert werden. Im nächsten Frühjahr – bei richtiger Lagerung – keimen sie bei der Neuaussaat wieder prächtig!
Keimung und Aussaat der Prunkwinde – mein Geheimtipp!
Auf den Saatgut-Verpackungen sind Keimzeiten von durchschnittlich 2 bis 3 Wochen angegeben. Stimmt – normalerweise … ! Aber es gibt einen wunderbaren Trick, der die Wartezeit um 80-90 % verkürzt!
Wie? Ihr legt die Samen der Prunkwinde rund 12 bis 24 Stunden zimmerwarm in Wasser!
Oftmals seht ihr bereits nach 12 Stunden, wie die Samen aufplatzen und der Keimling ist da! Dann sofort in Erde pflanzen (selbst Blumenerde ist völlig ausreichend, es wird keine Aussaaterde benötigt.) und zimmerwarm aufstellen – gerne auch in die Sonne und die Erde feucht halten! Nach 2-3 Tagen habt ihr dann ein Ergebnis, wie auf dem folgenden Bild!