Weintrauben – ein Genuss
Jedes Kind weiß heutzutage, dass aus Weintrauben bzw. Weinbeeren Traubensaft und Wein gemacht werden.
Weinbeeren gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit, weshalb der große Bekanntheitsgrad niemand mehr verwundert.
Und was man alles aus dieser Wunderbeere „zaubern“ kann – Wein, Gelee, Marmelade, Rosinen und vieles andere.
Weintraube, die Powerbeere
Weintrauben sind so gesund! Gesund deshalb, weil die Weinbeere Inhaltsstoffe wie Resveratrol und OPC (oligomere Procyanidine) enthalten, die sich u. a. positiv auf die Durchblutung auswirken und Herz- und Kreislauferkrankungen vorbeugen. Nachweislich schützt OPC auch vor Infektionskrankheiten. Zusammen mit dem Resveratrol hilft das OPC dabei, den Cholesterinspiegel zu senken. So ist es nicht verwunderlich, wenn Weintrauben den Alterungsprozess der Haut verlangsamen, weshalb man auf der Inhaltsbeschreibung von Anti-Aging Cremes auch Traubenkerne findet.
Woher kommt die Weintraube?
Die Weinrebe ist eine uralte Kulturpflanze und bereits in der Bibel zu finden. Bis in die Kreidezeit (ca. 130 Millionen Jahre) reichen die ältesten Funde der Frucht zurück.
Erstmalig ließ sich der Anbau von Weinreben 5000 v. Chr. in Vorderasien belegen. Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. gelangte die Weinrebe dann nach Frankreich und von dort aus nach ganz Europa.
Übrigens: Das älteste Weinanbaugebiet Deutschlands liegt in Rheinhessen. Dort wurde nachweislich bereits im 1. Jahrhundert nach Christus erfolgreich Wein angebaut.
Weinreben im Garten
Viele Gartenbesitzer bauen Wein im Garten an. Mittlerweile gibt es für fast jede Region eine geeignete Sorte. Und Weinreben sehen nicht nur dekorativ aus, sondern liefern auch aromatisches und gesundes Obst.
Aber Weinreben können auch auf einem Balkon im Topf gezogen werden. Durch den starken Wuchs der Kletterpflanzen dienen sie beispielsweise der Begrünung von Balkongeländern oder der frei stehender Spaliere. Ein toller Eyecatcher, der ein mediterranes Feeling erzeugt und zum Urlaub auf Balkonia einlädt.
Erntezeit für Weintrauben
Bereits im August beginnt bei den Frühsorten die Erntezeit. Ganz egal, ob Rot, Blau, Gelb oder Grün, den richtigen Zeitpunkt erkennt man nicht nur an der Farbe der Kerne von Grün in Braun, sondern auch am süßen Geschmack und an den verholzten Fruchtstielen.
Doch was macht man aus den Trauben? Sie können ja nicht nur gegessen oder zu Wein verarbeitet werden. Und selbst bei fachgerechter Lagerung ist die Haltbarkeit der Beeren begrenzt.
Möglichkeiten der Weintraubenverarbeitung
Selbst gemachter Wein: Zur Herstellung von Wein gehört eine gewisse Übung. Sehr zu empfehlen sind für die ersten Schritte z. B. ein Weinseminar.
Die Weinherstellung ist nicht einfach, sozusagen eine Wissenschaft für sich. Und vor allem auch sehr umfangreich, weshalb die Ausbildung zum Winzer auch 3 Jahre dauert.
Selbstgemachte Rosinen:
Weintrauben trocknen. Es gibt 3 Möglichkeiten Weintrauben zu trocken:
- Trauben trocknen an der Sonne
- Trauben trocknen im Backofen
- Trauben trocknen im Dörrautomat
Zu 1 – Trocknen an der Sonne:
Am besten eignen sich kernlose Trauben für Rosinen. Diese werden unter fließendem Wasser abgespült und die Stiele entfernt. Die Beeren auf einer luftdurchlässigen Unterlage (Gitter) ausbreiten und an einem sonnigen und warmen Platz stellen. Vor Insekten mit einem Netz schützen.
Dauer: ca. 2 – 3 Tage.
Zu 2 – Trocknen im Backofen:
Trauben abspülen und auf einem, mit Backpapier ausgelegten Rost verteilen.
Bei leichter Hitze (60 – 70 Grad Umluft) und spaltbreit geöffneter Tür, wegen der dabei entstehenden Feuchtigkeit, im Backofen trocknen. Ab und zu wenden.
Dauer: ca. 10 Stunden
Zu 3 – Trocknen im Dörrautomat:
Trauben abspülen und auf die Dörrgitter verteilen. Deckel schließen und Gerät einschalten.
Dörrzeit ca. 8 Stunden. Nach der Hälfte der Zeit die Weintrauben wenden.
Dauer: ca. 8 Stunden
Weintrauben einfrieren
Die Beeren der Weinrebe lassen sich auch einfrieren. Allerdings nur ca. 6 Monate.
Und so wird’s gemacht:
Trauben gründlich waschen und anschließend gut lufttrocknen lassen.
Auf einer Unterlage verteilen, ohne dass die Trauben sich berühren. Für ca. 5 Stunden ins Gefrierfach. Anschließend können die gefrorenen Beeren in Gefrierbeutel oder Behälter gefüllt und wieder ins Gefrierfach gepackt werden.
Vorsicht: Das Obst darf nicht antauen.
Weintraubengelee oder Marmelade
Weintrauben zu Weintrauben-Gelee verarbeiten.
Wer sowieso aus seinem selbst angebauten Obst Gelee oder Marmelade zubereitet, den wird es nicht schwer fallen, auch aus Weintrauben Gelee herzustellen.
Und so geht’s:
1 bis 2 Kilo Weintrauben
500 Gramm Gelierzucker
Je nach Geschmack Wein, Vanilleschoten, Ingwer oder Zitronensaft verwenden.
Weintrauben entsaften und den Saft zusammen mit dem Gelierzucker ungefähr 5 – 10 Minuten aufkochen. Nach Geschmack verfeinern.
In Gläser füllen und verschließen.
Traubenmarmelade: Trauben ohne entsaften im Verhältnis 1 : 1 mit Gelierzucker im Topf aufkochen.
Vielseitige Weintraube
Die Verwendung von Weintrauben ist vielseitig und umfangreich. Hier sind nur einige Beispiele aufgeführt, wie man auf verschiedene Arten Trauben verarbeiten kann.
Als Saft, Dessert, Obstsalat oder eingelegt. Süß oder sauer – mit Alkohol oder ohne.
Auch auf Torten und Kuchen sind sie zu finden. Ebenso als Beilage zu Käse, in Salaten oder zu Fleischgerichten.
Die Rückstände der Säfte oder Weine werden zur Herstellung von Tresterbränden wie Grappa verwendet und auch Traubenkernöl ist aus den Kernen der Beeren und wird nicht nur zum Kochen, sondern auch als natürliche Hautpflege eingesetzt.
Eine weitere Variante sind die großen Weinblätter, die sich ideal zum Füllen mit Reis oder Hackfleisch eignen.
Und was machen Sie aus Weintrauben?
1 Kommentar
Habe selber eine Weinrebe im Garten.
Trägt schon seit 10 Jahren gute Früchte.
Dieses Jahr will ich Sie zu einem guten Wein verarbeiten.
Hoffe das klappt auch 😀
Lg, Peter