Petersilie, Apium Crispum
Kochen mit Leib und Seele. So manchmal kann das Kochen zur Leidenschaft werden und was gibt es dann Schöneres als ein Lob für das gute Essen. Frische Kräuter dürfen natürlich nicht fehlen, denn nur mit ihnen werden die Gerichte aromatisch.
Ein Kräutergarten ist deshalb unverzichtbar für jeden, der frische Zutaten mag. Ob in einem Blumenkasten auf der Fensterbank oder im Garten, eine kleine Ecke reicht aus, um das Essen mit frischen Kräutern zu verfeinern. Schon im Mittelalter wurde der „Nutzgarten“ für die Küche vielfach verwendet. Das beliebteste Kraut ist die Petersilie. Sie wurde schon im antiken Griechenland kultiviert und als heilige Pflanze angesehen.
Pflanzenbeschreibung Petersilie
Petersilie gehört zu der Familie der Doldengewächse (Apiaceae). Sie wächst wild auf trockenen, steinigen Sandboden im Mittelmeergebiet und auf den Kanaren. Auch bekannt unter den Namen Petergrün, Peterli, Petersil, Peterle und Silk. Die Petersilie lässt sich in zwei Arten unterteilen, und zwar die glatte Blattpetersilie (Apium Selinum) und die krause Petersilie (Apium Crispum).
Beide Sorten finden frisch gepflückt, Verwendung für viele Gerichte. Alle Teile der Pflanze sind aromatisch und können zum Würzen oder Garnieren verwendet werden. Das Aroma der glattblättrigen Petersilie ist intensiver, deshalb eignet sie sich eher zum Würzen. Die krause Petersilie wirkt delikat auf Gerichten.
Pflegetipps Petersilie
Die zweijährigen 20 bis 80 cm hohen Pflanzen ähneln mit ihren kräftigen Pfahlwurzeln dem Aufbau einer Möhre. Sie bilden erstmalig Blüten im zweiten Jahr, die durch einen Kältereiz ausgelöst werden. Die dunkelgrünen wechselständigen Blätter wachsen im ersten Jahr aus einer grundständigen Rosette. Sie sind dreifach gefiedert mit dreieckigen Abschnitten und je nach Kulturart kraus oder glatt. Ihre kleinen grüngelben Blüten erscheinen in den Sommermonaten von Juni bis Juli. Allerdings ist der Standort entscheidend für einen guten Wuchs.
Ein heller Platz ist optimal, jedoch sollte direkte Sonne vermieden werden. Wird ein Pflanztopf verwendet, muss dieser groß genug sein. Enge ist für die Petersilie tödlich. Als Substrat kann eine überall erhältliche Pflanzenerde verwendet werden. Nicht unbedingt die Preiswerteste wählen, da die Nähstoffe nicht ausreichen. Im Garten ist meist lehmhaltiger und tonartiger Boden vorhanden. Etwas groben Sand oder feinen Kies beimischen, dann wird die Erde durchlässiger und sorgt für einen kräftigen Wuchs der Petersilie.
Mäßig Gießen, zu viel Wasser nimmt die Pflanze übel. Staunässe muss unbedingt vermieden werden, denn sonst geht sie schnell ein. Die oberste Bodenschicht muss abgetrocknet sein, dann erst braucht die Petersilie neues Wasser. Wenn sie kräftig wachsen soll, müssen Nährstoffe zugesetzt werden. Mit einem Flüssigdünger für Blattpflanzen sollte die Pflanze alle 2 Wochen begossen werden.
Sobald die Pflanze groß genug ist, kann die Ernte erfolgen. Beim Schneiden nicht das Herz entfernen. Es liegt in der Mitte mit kleinen jungen Blättern. So kann den ganzen Sommer das Küchenkraut geerntet werden. Die Petersilie kann im Kühlschrank gelagert werden. Allerdings gehen einige Vitamine verloren. Wichtig ist: Erst kurz vor der Zubereitung schneiden, um möglichst alle Vitamine zu erhalten!
Vermehrung der Petersilie
Petersilie lässt sich durch Aussaat vermehren. Die beste Zeit ist das Frühjahr. In einem Minigewächshaus oder in einem Pflanztopf auf der Fensterbank. Die Keimung dauert nur wenige Tage in handelsüblicher Blumenerde. Wachsen die ersten Blätter nach den Keimblättern müssen diese pikiert werden. Das bedeutet: Vereinzeln und einkürzen, so verzweigen sie besser.
Sind die Sämlinge kräftig genug und sollen im Garten weiterwachsen, können sie nun hinaus ins Freie. Optimal ist ein Pflanzenabstand von 10 cm. Die Petersilie muss jährlich an einem neuen Standort gepflanzt werden. Das Küchenkraut ist winterhart und kann mit einem Folientunnel oder Vliesschutz sogar im Winter beerntet werden.
Schnecken mögen die Pflanze sehr gerne. Damit sie ihr Lieblingsgericht nicht verspeisen, ist Abhilfe nötig. Salathauben oder Schneckenzäune geben der Petersilie Schutz. Für Einzelpflanzen sind Blumentöpfe aus Plastik ausreichend. Den Boden hinausschneiden und einfach über die Pflanze stülpen.
Heilwirkung Petersilie
Die Blätter und Wurzeln besitzen die gleichen Inhaltsstoffe. Sie enthalten ätherische Öle, Flavonoide, Kumarine, Eisen, Vitamin E, A und sehr viel Vitamin C.
Petersilie gilt als aphrodisierend und wurde damals in Bordellen verwendet. Im Mittelalter wurde das Kraut sogar als Abtreibungsmittel genommen. Die Öle Apiol und Myristicin, führte zu einer Zusammenziehung der Gebärmutter. Heute wird es zu diesem traurigen Zweck nicht mehr verwendet.
Doch auch als Heilmittel hat sich die Pflanze einen großen Namen gemacht. Die ätherischen Öle der Pflanze regen die Verdauungsorgane an und fördern die Nierentätigkeit. Petersilienblätter sind ein traditionelles Mittel gegen Mückenstiche, bei Mundgeruch, in den Wechseljahren und für Menstruationsbeschwerden.
Selbst bei Mundgeruch hilft sie schnell: einfach ein paar Blättchen gekaut, schon ist der trübe Atem wieder frisch.
Wurzelpetersilie
Eine Unterart der Petersilie, ist Wurzelpetersilie, auch Petersilienwurzel oder Knollenpetersilie genannt. Die Wurzelpetersilie ist der Pastinake zum Verwechseln ähnlich. Die bis zu 20 cm lange Wurzelpetersilie ist länglich geformt und läuft zum Ende spitz zu. Sie gibt nicht nur Würze für viele Speisen, sondern ist auch ein hervorragender Ersatz für die Kartoffeln.
Mit ihrem unverwechselbaren kräftigen Aroma gehört die Petersilie zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung.