Hortensien galten lange Zeit als angestaubt und “Oma’s Liebling” im Garten – doch heute erleben sie eine wahre Rennaisance. Diese pflegeleichten Sträucher mit ihren farbintensiven Blütenbällen sind eine wahre Pracht im Garten und erfreuen durch eine lange Blütezeit.
Zahlreiche Zuchtformen lassen keine Wünsche an Farbe und Form offen, denn schon lange sind sie nicht mehr nur rosa oder pink blühend, sondern können durch Zugabe von “Hortensienblau” ein leuchtend blaues Farbfeuerwerk im Garten oder der Terrasse bereiten.
Und wem dies noch nicht ausreicht, hat zusätzlich die Wahl zwischen lila und diversen zweifarbigen Blütenbällen. Also vielfältig und abwechslungsreich sind Hortensien definitiv, jedoch leider auch nicht günstig, wenn bereits größere Pflanzen gekauft werden.
Hortensien vermehren – fast kinderleicht!
Außer: die Hortensie wird einfach selbst vermehrt! → Die gute Nachricht: es ist kinderleicht, wenn ihr ein paar Tricks und Kniffe beachtet. Dann ist es ohne Probleme möglich, zahlreiche Hortensienableger selbst zu ziehen, die bereits im kommenden Jahr Blüten tragen können.
Wie das geht und was ihr braucht? Lest einfach weiter!
Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Stecklinge?
Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsgewinnung der Hortensie ist der Juli und August.
Welchen Teil der Pflanze nehme ich?
Ihr nehmt einen unverholzten Trieb OHNE Blütenansatz.
Welche Dinge benötige ich für die Vermehrung?
- Hortensienableger
- Anzuchterde
- scharfes Messer / Schere
- Schaufel
- Wurzelaktivator
- Blumentöpfe
- Plastikhauben / Gefrierbeutel
Schritt für Schritt Anleitung – so geht’s!
Zuerst füllt ihr genügend Anzuchterde in einen kleinen Blumentopf. Drückt in der Mitte eine Mulde ein, um dort später den Steckling einzupflanzen.
Nun nehmt ihr den Steckling und ein scharfes Messer zur Hand.
Der Steckling wird zuerst UNTERHALB eines Blattpaares scharf abgeschnitten. Anschließend werden die unteren Blätter entfernt, um Schimmel zu vermeiden. Dann oberhalb eines Blattpaares.
Achtet auf sauberes, scharfes Werkzeug und macht schön glatte Schnitte. Diese wachsen besser an.
Nun kürzt ihr die oberen 2 Blätter um die Hälfte ein. Warum? Dies verhindert, dass die frischen, empfindlichen Stecklinge (die noch keine Wurzeln zur Wasseraufnahme besitzen) zu viel Feuchtigkeit über die Blattoberflächen verlieren. Dann ist der Hortensiensteckling fertig vorbereitet!
In die Erdmulde füllt ihr nun Wurzelaktivator. Warum? Dieses Pulver beinhaltet verschiedene Nährstoffe und Substanzen, die ein schnelles Anwurzeln unterstützen.
Nun wird der Steckling in die Erde gesteckt und festgedrückt.
Anschließend sollte er ordentlich angegossen werden.
Nun kommt ein sehr wichtiger Punkt ins Spiel: Die Hauben! Stülpt Plastiktüten (Gefrierbeutel) über die frischen Stecklinge. Dadurch schafft ihr ein “gespanntes” Klima!
→ Was bitte ist ein “gespanntes Klima”? Dies ist ein warmes, feuchtes, in sich geschlossenes Klima. Dadurch vetrocknen die Stecklinge nicht, da eine hohe Luftfeuchtigkeit gegeben ist und nichts verdunstet werden kann.
Bitte die Hauben so überziehen, dass die Blätter der Stecklinge nicht an die Tütenwände reichen, sonst besteht Schimmelgefahr! Dies kann man unterbinden, indem 2 Stöcklein mit in die Erde gesteckt und darüber die Tüten gestülpt werden.
Die Stecklinge sollten an einen schattigeren Ort aufgestellt und feucht gehalten werden.
Hortensienstecklinge nach 3 Wochen
Bereits nach wenigen Wochen treiben die kleinen Stecklinge neue Seitentriebe aus. Nun ist es an der Zeit, die Hauben abzunehmen. Sobald sich einige Wurzeln gebildet haben, können die Hortensien in Blumenerde umgetopft werden.
Überwinterung der Stecklinge
Die Hortensienstecklinge sollten im ersten Winter geschützt und ohne Minustemperaturen überwintert werden. Anschließend, im Frühjahr sind sie reif zum Auspflanzen. Nun sind sie auch winterfest und können endgültig draussen belassen werden.
Wann blühen die Stecklinge das erste Mal?
Wenn ihr Glück habt, bereits im Folgejahr der Vermehrung! Viel Spaß und Erfolg mit der Stecklingsvermehrung! Es ist wirklich einfach und der Erfolg ist groß!
Wie sind Eure Erfahrungen? Habt ihr Tipps und Tricks parat, die fehlen? Hinterlasst Eure Erfahrung in dem Kommentar unten! Danke!