Der Traum vieler Saunaliebhaber ist eine eigene Sauna im Haus oder im Garten. Die einfache Lösung ist eine Sauna nach Wunsch zu kaufen und sie direkt vom Hersteller aufbauen lassen. Allerdings sind dann die Kosten bedeutend höher als der Eigenbau. Mit handwerklichem Geschick und einigen Fachkenntnissen wird das Saunahaus oder die Sauna ein ganz besonderes Einzelstück.
Doch mal ehrlich, nicht jeder ist ein Schreiner! Sicher hat jeder schon einmal mit einem Hammer und einen Akkuschrauber gearbeitet, dennoch ist ein Saunabau in Eigenleistung mehr als nur eine Wandverkleidung anzubringen. Umfassende handwerkliche Kenntnisse sind schon erforderlich.
Selbstbausätze – eine Sauna selbst gebaut
Einfacher und kostengünstig sind Selbstbausätze. Der Kostenunterschied zu geeignetem Holz ist nicht sehr groß. Denn es müssen keine teuren Arbeitsstunden gezahlt werden. Die Komplettpakete enthalten alles was für den Bau der Sauna nötig ist. Ein Suchen nach einzelnen Teilen ist nicht mehr nötig. Mit einer ausführlichen Anleitung lässt sich die Sauna leicht und mit viel Freude zusammenbauen. Mit jeder Stunde sieht der Heimwerker seinen Traum näher kommen.
Moderne Selbstbausätze ermöglichen Planung und Berücksichtigung individueller Wünsche. Durch eigene Ideen entspricht das fertige Objekt den Wunschvorstellungen. Einfache Schraub- und Stecksysteme helfen für eine schnelle Verwirklichung.
Ob Finnische Sauna oder Dampfbadsauna, zu einem guten Komplettpaket gehört das gesamte Holz für den Außen- sowie Innenbereich der Sauna.
Der Saunaofen, Ofenschutz, die Saunatür mit Rahmen und Drücker, Kopfstützen. Silikonkabel, Lüftungsgitter, Alupapier, Alu-Klebeband, Entlüftung, Saunalampe und das Zubehörset. Dies besteht aus einem Saunaeimer, Kelle, Kombi-Thermohygrometer, Sanduhr, Saunadüfte und die Saunaregeln.
Bei manchen Komplettpaketen kann das Saunazubehör ausgewählt werden. Auch an Holzarten hat der Heimwerker eine große Auswahl, wie die Rotzeder, kanadische Hemlock, Nordische Fichte, Thermo Holz oder europäische Tanne. Für den Innenbereich sind Abachi Holz, Linde und Erle ideal.
Die beliebtesten Holzarten für die eigene Sauna sind:
1. Kanadische Hemlocktanne
Das hellbraune Holz besticht durch seine beeindruckende Maserung. Zudem arbeitet es nach dem Aufbau kaum und ist fast harzfrei. Es speichert die Wärme und gibt sie gleichmäßig wieder ab. Für den Saunabau hervorragendes Holz. Allerdings ist es auch teurer.
2. Nordische Fichte
Aufgrund seiner hohen Stabilität ist es besonders für den Außenbereich gut geeignet. Das Holz ist preisgünstiger als das von der Kanadischen Hemlocktanne.
3. Afrikanisches Abachi Holz
Das helle Holz ist harz- und splitterfrei. Es erwärmt sich nur langsam und ist deshalb für den Innenbereich besonders geeignet. Allerdings ist der Preis für die wunderschöne Holzart sehr hoch.
4. Espe und Linde
Beide Holzarten sind sehr weich und harzfrei. Sie finden ebenso im Innenraum der Sauna Verwendung. Zudem sind die Hölzer preiswerter als Abachi Holz.
Saunaarten
Ehe der Heimwerker mit dem Saunabau beginnen kann, steht noch die Frage offen, für welche Art der Sauna er sich entscheidet.
Zu den beliebtesten Varianten gehört die Blockbohlen- und Massivholzsauna, jedoch sind sie schwieriger aufzubauen als die Elementsauna. Für wenig Platz ist die Minisauna die beste Auswahl.
Und wenn der Heimwerker noch nicht genug vom Bauen hat, kann er für ein wohliges Ambiente sorgen. Eine passende Leiste, damit die Bademäntel nicht im Weg liegen oder eine kleine Bank zum kurzen verweilen.
Alles geschafft, die Wellness-Oase ist fertig!
Ist die Sauna im Innenbereich aufgebaut worden, kann das Bad oder die Dusche als Abkühlung genutzt werden. Für die Ausruhphase ist die Couch im Wohnzimmer sicher bequem.
Das Saunahaus im Freien bietet sich an, wenn wenig Platz im Haus vorhanden ist und im Garten mehr Fläche zur Verfügung steht. Hier erfolgt der Wandaufbau mittels Blockbohlen oder Elementbauweise mit mindestens 5 cm Dicke. Im Innenbereich sollte eine Sandwich Konstruktion gewählt werden.
Sandwichplatten für die Sauna
Sandwichplatten bestehen aus ein- oder beidseitig verklebten Verbundplatten. Der Kern ist aus Polystyrolschaum. Die Platten gibt es in verschiedenen Oberflächenmaterialien, wie z. B. Aluminium, PVC oder Holzdekor. Aufgrund der positiven Eigenschaften sind Sandwichplatten perfekt geeignet für den Saunabau im Innenbereich.
An der Außenseite können je nach Individualität Dekorplatten, Putz, Tapeten oder ebenfalls Nut- und Federbretter verwendet werden.
Eigenschaften:
- Hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit
- Konstante niedrige Wärmeleitfähigkeit
- Schallisolierend
- Geringes Gewicht
- FCKW-frei
Elementbauweise einer Sauna
Eine Rahmenkonstruktion aus massiven Kanthölzern bildet den Rahmen. In diese wird Mineralwolle, Schafswolle, Hanf oder Kork eingepresst. Eine Aluminiumfolie als Überzug dient als Dampfbremse.
Dann kommen die Nut- und Federbretter für die Innenverkleidung. Auch hier kann die Außenverkleidung nach Wunsch, wie z. B. mit Putz oder Dekorplatten gestaltet werden.
Blockbohlenbauweise der Sauna
Die Bohlen müssen fachgerecht zusammengefügt werden, doch das ist einfacher als es scheint. Mit der ausführlichen Anleitung ist die Sauna schnell und sicher aufgestellt. Die Fassade wird Bohle für Bohle vor einem massiven Ständerwerk geschichtet. Jede einzelne Bohle muss mit dem Ständerwerk verschraubt werden. Nur so kann das Holz in Nut und Feder richtig arbeiten.
Auffällig bei einer Blockbohlensauna sind die Überstände. Sie verbinden nicht nur die einzelnen Bohlen, sondern sorgen dafür, dass der Abstand zwischen Raumwand und Sauna gegeben ist. Der Abstand ist wichtig, damit die Luft zirkulieren kann.
Foto “Sauna” © Frank Kranich – Fotolia.com